"Die kosovarische Gesellschaft muss ihre Aufgaben selbst übernehmen"
Der albanische Autor und Publizist Beqe Cufaj hat sein Volk dazu aufgerufen, wieder Verantwortung zu übernehmen und sich gesellschaftlich zu engagieren. Dem Kosovo fehle eine laute Stimme der Intellektuellen, sagte Cufaj am Mittwoch im Deutschlandradio Kultur. Seit 1995 arbeitet Cufaj, der im Kosovo aufgewachsen ist, in Deutschland als Korrespondent für kosovarische Blätter und ist Feuilletonist der "FAZ".
Zehn Jahre lang hätte mitten in Europa so etwas wie ein Apartheidssystem existiert, meinte Cufaj. Unter dem Regime von Slobodan Milošević hätte es für Kosovaren keine Schulen und keine albanische Verwaltung gegeben. Dies und der Krieg hätten zur Folge gehabt, "dass alle aufgewacht sind wie nach einem Trauma. Wie alle anderen haben sich auch die Intellektuellen darauf konzentriert, wirtschaftlich zu überleben", sagte Cufaj. Intellektuelles Engagement vermisse er im Kosovo bis heute.
"Wir spüren das jetzt am meisten, wenn über den Status gestritten wird." An Publikationen, Büchern und Zeitungen fehle es nicht. Das Problem sei, dass die Bevölkerung dem keinen Wert beimesse. Cufaj meinte, nur 20.000 von zwei Millionen Einwohnern der kosovarischen Provinz würden überhaupt Zeitung lesen. "Es fehlt daran, dass sich Leute anbieten und sich engagieren."
Das Hauptproblem sehe er in der Jugend, für die es bisher keine Perspektiven gebe, so der Schriftsteller weiter. Für eine unabhängige unter EU-Beobachtung stehende Souveränität Kosovos sehe er keine Alternative. "Die kosovarische Gesellschaft muss ihre Aufgaben selbst übernehmen und die Verantwortung damit selbst tragen."
Sie können das vollständige Gespräch für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
"Wir spüren das jetzt am meisten, wenn über den Status gestritten wird." An Publikationen, Büchern und Zeitungen fehle es nicht. Das Problem sei, dass die Bevölkerung dem keinen Wert beimesse. Cufaj meinte, nur 20.000 von zwei Millionen Einwohnern der kosovarischen Provinz würden überhaupt Zeitung lesen. "Es fehlt daran, dass sich Leute anbieten und sich engagieren."
Das Hauptproblem sehe er in der Jugend, für die es bisher keine Perspektiven gebe, so der Schriftsteller weiter. Für eine unabhängige unter EU-Beobachtung stehende Souveränität Kosovos sehe er keine Alternative. "Die kosovarische Gesellschaft muss ihre Aufgaben selbst übernehmen und die Verantwortung damit selbst tragen."
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