Die Komponistin Sofia Gubaidulina ist tot

Sie galt als eine der einflussreichsten zeitgenössische Komponistinnen, jetzt ist Sofia Gubaidulina im Alter von 93 Jahren verstorben. Das melden übereinstimmend deutschsprachige Zeitungen. Die russisch-tartarische Komponistin lebte nach dem Zerfall der Sowjetunion in Deutschland. Im sowjetischen Kasan hatte Gubaidulina Komposition und Klavier am Konservatorium studiert. In ihren Werken spielte ihr christlicher Glaube häufig eine Rolle, in „Sieben Worte“ geht es beispielweise um das Sterben Jesu. Weil ihr Ouevre nicht in das sozialistische Weltbild passte, war es in der Sowjetunion der 60er und 70er Jahre verboten. Aufgeführt wurden Gubaidulinas Werke von bedeutenden Musikern wie Anne-Sophie Mutter und Mstislaw Leopoldowitsch Rostropowitsch. Weil Sofia Gubaidulina stets versuchte, Klang und Seele miteinander zu verbinden, wurde sie auch „Mystikerin der Musik" genannt. Gubaidulina erhielt zahlreiche Auszeichnungen, auch aus ihrer Heimat Russland; sie war Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und der Freien Akademie der Künste in Hamburg. 2018 wurde sie in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences eingeladen, die jährlich die Oscars vergibt.