Die Hexen von Zugarramurdi

Von Daniel Guthmann und Joachim Palutzki · 28.08.2005
Zu trauriger Berühmtheit gelangte der Ort Zugarramurdi nach einem Hexenprozess, der Anfang des 17. Jahrhunderts gegen 40 Frauen geführt wurde. Jedes Jahr im August wird mit traditionellen Tänzen und Konzerten keltischer und baskischer Musik in den prähistorischen Höhlen an die ebenso tragische wie geheimnisvolle Geschichte erinnert.
Das dünn besiedelte Baztan-Tal liegt in den westlichen Ausläufern der spanischen Pyrenäen. Einzelne Gehöfte, in denen seit Generationen Großfamilien unter einem Dach zusammen leben, und Kleinstädte im unteren Tal verbinden eine üppige Gebirgsvegetation. Weitläufige Höhlensysteme mit unterirdischen Flussläufen und eine Vielzahl archäologischer Grabungen aus der Jungsteinzeit und Bronzezeit finden sich nahe der französischen Grenze. Die Bewohner des Baztan-Tals haben neben der baskischen Sprache einen starken Sinn für Freiheit und Unabhängigkeit bewahrt. Dazu gehört die bis heute lebendige Überlieferung uralter Traditionen, wie sie nur noch in wenigen europäischen Regionen zu finden sind.

Daniel Guthmann: Geboren 1965, Radio- und Fernsehautor und Redakteur. Magisterstudium der Philosophie und Romanistik in Berlin und Paris. Regie- und Produktionsassistent bei internationalen Spielfilmproduktionen. Redaktionelle Mitarbeit für den WDR/Fernsehen bei der Fußball WM 1998 in Frankreich, bei der Fußball EM 2000 in Belgien und Holland, in den ARD Studios Paris und Brüssel sowie bei den WDR Europa-Foren 2000 und 2002 in Brüssel und Warschau.

Dr. Joachim Palutzki: Geboren 1963, freier wissenschaftlicher Autor und Radioautor. Studium der Kunstgeschichte, Völkerkunde und Romanistik an der Universität Köln. Veröffentlichungen zur Architektur und Stadtplanung Berlins und der DDR und zur spanischen Stadt- und Kulturgeschichte. Radiofeatures für Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur.

Audio-Ausschnitt: Die Hexen von Zugarramurdi