Die Grenzen der Reproduktion

Der wievielte Abguss einer Skulptur ist noch "echt"?Wie kann ein Künstler einer Massenreproduktion seiner Werke nach seinem Tod vorbeugen? Ein Symposium "Posthume Güsse" im Arp-Museum in Remagen beschäftigte sich mit dieser Frage, nachdem die Authentizität der dort gezeigten Werke in Frage gestellt worden waren.
Das Arp-Museum habe sich nach den Vorwürfen, zu viele posthume Güsse von Arp-Werken gemacht zu haben "einigermaßen unter Druck gesehen", sagte der Kulturredakteur Stefan Koldehoff im Deutschlandradio Kultur über das Symposium. Es sei eine Art "Rechtfertigungsveranstaltung" gewesen.

In erster Linie gehe es bei dem Streit um Geld, da nachweislich zu Lebzeiten des Künstlers entstandene Abgüsse, die er autorisiert und an denen er eventuell noch die Patina aufgetragen habe, sehr viel wertvoller seien als posthum entstandene, erklärte Koldehoff. Gerade bei Sammlern gebe es deswegen ein großes Interesse zu unterscheiden, ob ein Guss posthum sei oder zu Lebzeiten entstanden.

"Nippes" sei es, was entstehe in Fällen, beispielsweise von Rodins Denker, der massenhaft reproduziert werde. Es gebe relativ wenige Möglichkeiten herauszufinden, was echt sei und was Kopie.

Aus diesem Grunde hätten Teilnehmer des Symposiums eindringlich eine genaue Dokumentation darüber gefordert, wenn Guss gemacht werde. Das müsse dringend Standard für deutschen Museen werden. Zudem hätte der Kongress an die Nachfahren und Rechteinhaber von Künstlern appelliert, sehr restriktiv mit posthumen Güssen umzugehen.

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