Die "Goldhagen-Debatte" vor 20 Jahren

Das Buch "Hitlers willige Vollstrecker" und die Folgen

Historiker Norbert Frei
Der Historiker Norbert Frei © imago stock&people
Norbert Frei im Gespräch mit Liane von Billerbeck und Joachim Wiese · 12.04.2016
"Es war eine unglaubliche und in der Form eigentlich noch nie dagewesene öffentliche Auseinandersetzung aus Anlass eines Buches", das sagt der Historiker Norbert Frei über Daniel Goldhagens Dissertation "Hitlers willige Vollstrecker", die vor 20 Jahren erschien.
Der weit verbreitete Antisemitismus der Deutschen war die ursächliche Triebkraft des Holocausts – mit dieser These schockte der US-Soziologe und Politologe Daniel Goldhagen vor 20 Jahren die deutsche Öffentlichkeit.
Ausgangspunkt für die sogenannte Goldhagen-Debatte war ein Vorab-Artikel über das Buch "Hitlers willige Vollstrecker", den die Wochenzeitung Die Zeit am 12. April 1996 veröffentlichte. Was darauf folgte, war eine monatelange gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzung vor allem der Deutschen mit den Ursachen des Holocaust.
Der Historiker Norbert Frei hat damals eine Rezension von Goldhagens Buch für die Süddeutsche Zeitung verfasst und mit Goldhagen öffentlich diskutiert. "Das Publikum hing an seinen Lippen", sagt er.
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