Die Glocken von Berzona

Von Ariane Eichenberg und Michael Marek |
Berzona, 20 Kilometer nördlich des Lago Maggiore, in der unwegsamen Tessiner Bergwelt des Valle Onsernone, rühmte man einst als Künstlerdorf. Alfred Andersch, Max Frisch und Golo Mann lebten hier versteckt in einem Gewirr von engen Gässchen und bäuerlichen Häusern.
Max Ernst, Patricia Highsmith, Hans Marchwitza, Meret Oppenheim, Jan Tschichold, Kurt Tucholsky, Aladin Valagin besuchten den Ort. Namen, mit denen sich bedeutende Beiträge zur Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts verbinden.

Eine kleine, deutschsprachige Kolonie von Intellektuellen, auf sich selbst bezogen und allein um ihr geistiges Wohl besorgt, sagen manche Einheimische. Aber man spürt, dass sich einige nichts sehnlicher wünschten, als selber dazu zu gehören. Lebenskunst im Tessin. Im Sommer drängeln sich die Kinder um Marta Regazzoni beim Glockenläuten. Im Winter macht sie es allein.
Berzona
Berzona© Michael Marek