Die Gewalt der Musik
Der Wiener Musikverein ist einer der berühmtesten und schönsten Konzertsäle der Welt. Noch traditionsreicher als der Prachtbau ist die Institution dahinter: Vor genau 200 Jahren gründete sich die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Nikolaus Harnoncourt rekonstruiert das Eröffnungsprogramm.
Vor fast genau 200 Jahren – am 29. November und am 3. Dezember 1812 – fanden in Wien zwei Konzerte statt, die sich in das kollektive Gedächtnis dieser Stadt eingegraben haben. Angekündigt waren zwei Aufführungen des folgenden Werkes: "Timotheus, oder die Gewalt der Musik. Eine große Cantate in zwey Abtheilungen; gedichtet von Dryden, übersetzt von Rammler, in Musik gesetzt von Händl, mit vermehrter Begleitung der Blasinstrumente von W. A. Mozart".
Nun ist es in Wien keine Besonderheit, dass Konzerte in die Geschichte eingehen, aber diese beiden Aufführungen in der Winterreitschule der Hofburg haben doch besondere Spuren hinterlassen: Sie markieren das erste öffentliche Erscheinen der Wiener Musikfreunde, deren Verein bis zum heutigen Tag als eine führende Institution der klassischen Musikwelt gilt.
Den Musikfreunden gehört – nach einigen Ortswechseln – das auratische Musikvereinsgebäude, aus dem an jedem 1. Januar der Donauwalzer in alle Welt tanzt. Die Musikfreunde stellen ihren Raum jenen handverlesenen Mitgliedern des Orchesters der Wiener Staatsoper zur Verfügung, die ihre Konzerte unter dem Namen "Wiener Philharmoniker" geben. Die Musikfreunde bringen laut Zielsetzung von 1812 die "vorhandenen classischen Musikwerke zur Aufführung", ohne die (meist skandalträchtigen) "Novitäten" aus den Augen zu verlieren, darunter Bruckners Sinfonien, Ravels Klavierkonzert für die linke Hand und etliche Werke der Schönberg-Schule.
Womit all das begann, das lässt sich nun an dem Konzert des Concentus musicus unter der Leitung seines Gründers Nikolaus Harnoncourt (er ist natürlich Ehrenmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde) nachvollziehen: Harnoncourt rekonstruiert das 200 Jahre alte Eröffnungsprogramm, in dem sich die Genies von Händel und Mozart vereinten, um der "Gewalt der Musik" Herr zu werden.
Musikverein Wien
Aufzeichnungen vom 28. und 29.11.2012
200 Jahre Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
Georg Friedrich Händel
"Timotheus oder die Gewalt der Musik", Ode HWV 75 ("Alexanderfest")
bearbeitet von Wolfgang Amadeus Mozart
Fassung der Wiener Aufführung vom 29.11.1812
Roberta Invernizzi, Sopran
Werner Güra, Tenor
Gerald Finley, Bariton
Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
Concentus Musicus Wien
Leitung: Nikolaus Harnoncourt
ca. 21:00 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Nun ist es in Wien keine Besonderheit, dass Konzerte in die Geschichte eingehen, aber diese beiden Aufführungen in der Winterreitschule der Hofburg haben doch besondere Spuren hinterlassen: Sie markieren das erste öffentliche Erscheinen der Wiener Musikfreunde, deren Verein bis zum heutigen Tag als eine führende Institution der klassischen Musikwelt gilt.
Den Musikfreunden gehört – nach einigen Ortswechseln – das auratische Musikvereinsgebäude, aus dem an jedem 1. Januar der Donauwalzer in alle Welt tanzt. Die Musikfreunde stellen ihren Raum jenen handverlesenen Mitgliedern des Orchesters der Wiener Staatsoper zur Verfügung, die ihre Konzerte unter dem Namen "Wiener Philharmoniker" geben. Die Musikfreunde bringen laut Zielsetzung von 1812 die "vorhandenen classischen Musikwerke zur Aufführung", ohne die (meist skandalträchtigen) "Novitäten" aus den Augen zu verlieren, darunter Bruckners Sinfonien, Ravels Klavierkonzert für die linke Hand und etliche Werke der Schönberg-Schule.
Womit all das begann, das lässt sich nun an dem Konzert des Concentus musicus unter der Leitung seines Gründers Nikolaus Harnoncourt (er ist natürlich Ehrenmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde) nachvollziehen: Harnoncourt rekonstruiert das 200 Jahre alte Eröffnungsprogramm, in dem sich die Genies von Händel und Mozart vereinten, um der "Gewalt der Musik" Herr zu werden.
Musikverein Wien
Aufzeichnungen vom 28. und 29.11.2012
200 Jahre Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
Georg Friedrich Händel
"Timotheus oder die Gewalt der Musik", Ode HWV 75 ("Alexanderfest")
bearbeitet von Wolfgang Amadeus Mozart
Fassung der Wiener Aufführung vom 29.11.1812
Roberta Invernizzi, Sopran
Werner Güra, Tenor
Gerald Finley, Bariton
Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
Concentus Musicus Wien
Leitung: Nikolaus Harnoncourt
ca. 21:00 Uhr Konzertpause mit Nachrichten