Die Erde

Auf gutem Grund

30:50 Minuten
Ein Traktorspur führt durch ein bepflanztes Feld.
Je besser der Boden, desto besser gedeihen die Pflanzen. © Unsplash / Dylan de Jonge
Moderation: Katja Bigalke · 13.06.2020
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Die Erde wird vom Menschen oft wie Dreck behandelt. Sie wird zubetoniert, überdüngt und ausgelaugt. Dabei gibt es viele Arten, sie wertzuschätzen. Ein Thema, vier Facetten.
Warum achten die Menschen oft nicht auf die Erde? Schon ist vom Peak Soil die Rede, dem Punkt, ab dem der Menschheit die Erde ausgeht. Dabei ist sie unendlich wertvoll, das weiß jeder Gärtner.

Die beste Erde der Welt

Je besser der Boden, desto besser gedeihen Radieschen und Rittersporn. Kompost gilt vielen als Nonplusultra, aber als beste Erde der Welt gilt die schwarze Terra Preta vom Amazonas - ein Geheimtipp bei Biobauern und Gartenfreunden.
Die Mischung aus Kohle, Fäkalien, Tonscherben, Küchenabfällen und Knochen entstand in einem jahrhundertlangen Prozess. Gärtner auf der ganzen Welt versuchen das Rezept so gut wie möglich nachzumischen. Oder kaufen von Firmen hergestellte Terra Preta für viel Geld.

Geophagie – ein uraltes Phänomen

Zu den essbaren Erden gehört die Erde der Indios allerdings nicht. Als Erdsnacks bieten sich Lehm und Ton an, die in weiten Teilen Afrikas, aber auch in den Südstaaten der USA gegessen werden. Geophagie, das Essen von Erde ist ein uraltes Phänomen, das gerade von der Avantgardeküche entdeckt wird.
Welche Erde essbar ist und wie man die Aromen von Erde in der westlichen Küche einsetzt, hat Fritz Treiber vom Geschmackslabor in Graz erforscht. Während Erdtiramisu und -kaffee noch eine Nische sind, ist die Erde im Interiorbereich voll angekommen.

Beliebtes Leitmotiv für Innenarchitekten

Bei Innenarchitekten geht gerade gar nichts ohne Terrakotta, Ocker und andere Brauntöne. Wand-, Vorhang- und Möbelfarben tragen klingende Namen wie Deep Reddish Brown, Mule, Red Earth oder Dustry Pink.
Wem das noch nicht genug ist, der kann sich auch einen Erdball in die Wohnung stellen. Der Globus ist Dekorationsobjekt, Lehrmittel und Statussymbol - zumindest wenn Peter Bellerby in London ihn gemacht hat. In Handarbeit stellt der Londoner die perfekten Erdkugeln her.
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