Die Entgrenzung des Ausdrucks
"Kind! Dieser Tristan wird was furchtbares! Dieser letzte Akt<strong>! Ich fürchte, die Oper wird verboten – falls durch schlechte Aufführungen nicht das Ganze parodirt wird – ; nur mittelmäßige Aufführungen können mich retten! Vollständig gute müssen die Leute verrückt machen, - ich kann mir’s nicht anders denken. So weit hat’s noch mit mir kommen müssen</strong> O weh!"
Noch ehe Richard Wagner seine Oper "Tristan und Isolde" vollendet hatte, richtete er diese Zeilen an Mathilde Wesendonck, seine Geliebte und inspirierende Muse aus Zeiten des Züricher "Asyls", in denen er das musikalische Drama konzipierte.
Die "lebenstolle Verruchtheit" seiner "Geschlechtsoper von höchster Gewagtheit" (Thomas Mann) war Wagner also durchaus bewusst; auch dass diese Oper Ansprüche an die Protagonisten stellt, die im Grunde unerfüllbar sind: stimmlich-konditionell wegen der gigantischen Ausmaße der Hauptpartien, vor allen aber wegen der "Entgrenzung des Ausdrucks", eines fast übermenschlichen Grades seelischer Erregung, die das Werk seinen Darstellern abverlangt und bei seinen Hörern hervorzurufen vermag.
Von daher sind Aufführungen von "Tristan und Isolde" von je her nur Annährungsversuche an ein "Opus metaphysicum" gewesen, und es steht – zum Glück – nicht zu erwarten, dass die Bayreuther Vorstellungen von 2008 diesen Bannkreis durchbrechen werden.
Bayreuther Festspiele
Aufzeichnung vom 26.7.2008
Richard Wagner
"Tristan und Isolde", Handlung in drei Aufzügen
Text von Richard Wagner
Robert Dean Smith, Tenor - Tristan
Iréne Theorin, Sopran - Isolde
Robert Holl, Bass - König Marke
Jukka Rasilainen, Bariton - Kurwenal
Ralf Lukas, Tenor - Melot
Michelle Breedt, Mezzosopran - Brangäne
Clemens Bieber, Tenor - Junger Seemann
Arnold Bezuyen, Tenor - Ein Hirt
Martin Snell, Bariton - Ein Steuermann
Orchester der Bayreuther Festspiele
Leitung: Peter Schneider
ca. 21:00 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Die "lebenstolle Verruchtheit" seiner "Geschlechtsoper von höchster Gewagtheit" (Thomas Mann) war Wagner also durchaus bewusst; auch dass diese Oper Ansprüche an die Protagonisten stellt, die im Grunde unerfüllbar sind: stimmlich-konditionell wegen der gigantischen Ausmaße der Hauptpartien, vor allen aber wegen der "Entgrenzung des Ausdrucks", eines fast übermenschlichen Grades seelischer Erregung, die das Werk seinen Darstellern abverlangt und bei seinen Hörern hervorzurufen vermag.
Von daher sind Aufführungen von "Tristan und Isolde" von je her nur Annährungsversuche an ein "Opus metaphysicum" gewesen, und es steht – zum Glück – nicht zu erwarten, dass die Bayreuther Vorstellungen von 2008 diesen Bannkreis durchbrechen werden.
Bayreuther Festspiele
Aufzeichnung vom 26.7.2008
Richard Wagner
"Tristan und Isolde", Handlung in drei Aufzügen
Text von Richard Wagner
Robert Dean Smith, Tenor - Tristan
Iréne Theorin, Sopran - Isolde
Robert Holl, Bass - König Marke
Jukka Rasilainen, Bariton - Kurwenal
Ralf Lukas, Tenor - Melot
Michelle Breedt, Mezzosopran - Brangäne
Clemens Bieber, Tenor - Junger Seemann
Arnold Bezuyen, Tenor - Ein Hirt
Martin Snell, Bariton - Ein Steuermann
Orchester der Bayreuther Festspiele
Leitung: Peter Schneider
ca. 21:00 Uhr Konzertpause mit Nachrichten