Die Engel von Engeldorf
Wer mit Engeln in Kontakt treten will, sollte einen Besuch in Engeldorf machen. Hier lebt Johann Fischer mit rund 13.000 Engeln unter einem Dach. Seine Sammelleidenschaft begann vor 22 Jahren nach einem Unfall.
Abends, wenn Johann Fischer schlafen geht, stehen nicht 14 sondern 333 Engel um ihn herum. Gut behütet schläft er dann in diesem winzigen Bruchteil seiner Sammlung, die rund 13.000 Engel beherbergt. Besucher haben in diesem Schlafzimmer allerdings nichts zu suchen. Von der Straße aus betreten sie zunächst die immer offen stehende Garage des Sammlers.
Von Haus aus betritt Johann Fischer die Garage, leicht hinkend und auf einen Stück gestützt. Um seinen Hals hängt ein schwerer Engelkopf, und auch den Stock ziert ein massiv silberner Engel.
"Ich darf mich einen Moment setzen. ... Das ist mein Stock, den habe ich seit meinem Unfall. Nach einem dicken Unfall, wo mir meine Tochter einen Engel geschenkt hat – einige Stunden zu spät, weil der Unfall war ja gerade passiert. Seit der Zeit muss ich mit dem Stock gehen – natürlich mit nem Engel drauf."
Der Unfall vor 22 Jahren war Auslöser seiner Sammelleidenschaft.
"Ich hatte ja Zeit. Um mir die Zeit zu vertreiben, habe ich ein Hobby gesucht und da hab ich schließlich die Engelitis, das ist eine Krankheit der Engelsammler, bekommen."
In der Kindheit des geborenen Engeldorfers waren die geflügelten Wesen noch eher Pflicht als Hobby.
"Meine Mutter war sehr fromm. Engel, die an der Haustür montiert waren, wo man sich segnen musste. Wenn man dran vorbei... wenn nicht, kriegt man einen Nackenschlag durch die Mutter."
Diese Erinnerung hat Johann Fischer nicht daran gehindert, später eine große Anzahl dieser Weihwasser-Engel zu sammeln.
"Das ist mir eingeprägt worden, dass ich die besonders gesammelt habe, da hab ich auch mehr bezahlt wie normalerweise."
"Ich weiß nicht,
wo die Engel leben,
ob in der Luft, im leeren Raum,
oder auf Planeten;
Gott hat nicht gewollt,
dass wir davon Kenntnis erhielten." (Voltaire)
Der Engeldorfer Engelsammler hat die unsichtbaren Himmelswesen dennoch aufgespürt und ist dafür viel herumgekommen.
"Ich hab mich auf die Suche gemacht in allen Trödelmärkten, Antikmärkten, wir sind auch über die deutschen und auch ausländischen Städte gepilgert und haben überall Engel gesucht."
Auch sein Aufruf "Lasset die Engel zu mir kommen" wurde gerne erhört. Viele seiner Engel sind Geschenke.
"Das sind mir die liebsten. Die geschenkten Engel. Zum Beispiel kommen in jedem Jahr von Tschernobyl Gruppen von Kindern. Die bringen auch immer was Engelisches mit. Das sind besondere Engel – für mich. Die haben ja einiges mitgemacht, die Kinder."
Schon in der Garage – den Vorhöfen des Engelpalastes – aber auch in allen Räumen des Hauses läuft leise Musik. Marienlieder, Choräle oder Weihnachtslieder beruhigen die Sinne, die von der unendlichen Vielzahl der geflügelten Wesen, der Lichter und Lämpchen in Beschlag genommen werden.
"Es gibt einige Engel, die klingen – hier hab ich einen Engel, der singt Stille Nacht auf Englisch."
Dieser amerikanische Engel sieht genauso aus, wie er klingt. Purer Kitsch ist bei Johann Fischer ebenso zuhause wie uralte und wertvolle Kunst.
"Hier der kleine, der ist 3000 Jahre alt, das ist eine Ausgrabung aus Mesopotamien, den hab ich von nem Antiquitätenhändler, der war gut mit mir im Gespräch, und ich hab viel von dem gekauft. So ne Art Bronze ist das."
Der alte mesopotamische Engel – früher diente er als Gewichtseinheit - ist ein besonders schönes Stück. Auf einem Zettel stehen Informationen zu seiner Herkunft und Bestimmung. Das ist eine Seltenheit in Fischers Engelkabinett, denn ein System gibt es bei ihm kaum. Kunst, Kitsch und Krempel sind in lebhafter Nähe beieinander zu finden! Das ist für Johan Fischer überhaupt kein Widerspruch.
"Hier sind auch Kostbarkeiten, das sind Taufbriefe, sehr aufwendig gemacht. Das ist alter Christbaumschmuck, teilweise uralter, kaum noch zu bezahlen. Überall gesucht und überall gefunden, meistens auf Antikmärkten, auf Flohmärkten findet man so was nicht mehr."
"Vergesst nicht, Gastfreundschaft zu üben; denn ohne es zu wissen, haben manche auf diese Weise Engel bei sich aufgenommen." (Aus dem Hebräerbrief)
Johann Fischer hat zahllose Engel bei sich aufgenommen. Heute würde er sie gerne in gute Hände abgeben, denn seine Kräfte reichen für 13.000 Gäste nun doch nicht mehr aus.
"Ich kann die nicht mehr beherbergen, nicht mehr in Würde beherbergen. Ich kann es auch gesundheitlich nicht mehr.
In gute Hände abzugeben ist mir viel lieber als Geld – dass die pfleglich behandelt werden, ein Asyl, ein neues Asyl für die Engel.
Doch, das wird manches Tränchen kosten, wenn die weg sind."
Von Haus aus betritt Johann Fischer die Garage, leicht hinkend und auf einen Stück gestützt. Um seinen Hals hängt ein schwerer Engelkopf, und auch den Stock ziert ein massiv silberner Engel.
"Ich darf mich einen Moment setzen. ... Das ist mein Stock, den habe ich seit meinem Unfall. Nach einem dicken Unfall, wo mir meine Tochter einen Engel geschenkt hat – einige Stunden zu spät, weil der Unfall war ja gerade passiert. Seit der Zeit muss ich mit dem Stock gehen – natürlich mit nem Engel drauf."
Der Unfall vor 22 Jahren war Auslöser seiner Sammelleidenschaft.
"Ich hatte ja Zeit. Um mir die Zeit zu vertreiben, habe ich ein Hobby gesucht und da hab ich schließlich die Engelitis, das ist eine Krankheit der Engelsammler, bekommen."
In der Kindheit des geborenen Engeldorfers waren die geflügelten Wesen noch eher Pflicht als Hobby.
"Meine Mutter war sehr fromm. Engel, die an der Haustür montiert waren, wo man sich segnen musste. Wenn man dran vorbei... wenn nicht, kriegt man einen Nackenschlag durch die Mutter."
Diese Erinnerung hat Johann Fischer nicht daran gehindert, später eine große Anzahl dieser Weihwasser-Engel zu sammeln.
"Das ist mir eingeprägt worden, dass ich die besonders gesammelt habe, da hab ich auch mehr bezahlt wie normalerweise."
"Ich weiß nicht,
wo die Engel leben,
ob in der Luft, im leeren Raum,
oder auf Planeten;
Gott hat nicht gewollt,
dass wir davon Kenntnis erhielten." (Voltaire)
Der Engeldorfer Engelsammler hat die unsichtbaren Himmelswesen dennoch aufgespürt und ist dafür viel herumgekommen.
"Ich hab mich auf die Suche gemacht in allen Trödelmärkten, Antikmärkten, wir sind auch über die deutschen und auch ausländischen Städte gepilgert und haben überall Engel gesucht."
Auch sein Aufruf "Lasset die Engel zu mir kommen" wurde gerne erhört. Viele seiner Engel sind Geschenke.
"Das sind mir die liebsten. Die geschenkten Engel. Zum Beispiel kommen in jedem Jahr von Tschernobyl Gruppen von Kindern. Die bringen auch immer was Engelisches mit. Das sind besondere Engel – für mich. Die haben ja einiges mitgemacht, die Kinder."
Schon in der Garage – den Vorhöfen des Engelpalastes – aber auch in allen Räumen des Hauses läuft leise Musik. Marienlieder, Choräle oder Weihnachtslieder beruhigen die Sinne, die von der unendlichen Vielzahl der geflügelten Wesen, der Lichter und Lämpchen in Beschlag genommen werden.
"Es gibt einige Engel, die klingen – hier hab ich einen Engel, der singt Stille Nacht auf Englisch."
Dieser amerikanische Engel sieht genauso aus, wie er klingt. Purer Kitsch ist bei Johann Fischer ebenso zuhause wie uralte und wertvolle Kunst.
"Hier der kleine, der ist 3000 Jahre alt, das ist eine Ausgrabung aus Mesopotamien, den hab ich von nem Antiquitätenhändler, der war gut mit mir im Gespräch, und ich hab viel von dem gekauft. So ne Art Bronze ist das."
Der alte mesopotamische Engel – früher diente er als Gewichtseinheit - ist ein besonders schönes Stück. Auf einem Zettel stehen Informationen zu seiner Herkunft und Bestimmung. Das ist eine Seltenheit in Fischers Engelkabinett, denn ein System gibt es bei ihm kaum. Kunst, Kitsch und Krempel sind in lebhafter Nähe beieinander zu finden! Das ist für Johan Fischer überhaupt kein Widerspruch.
"Hier sind auch Kostbarkeiten, das sind Taufbriefe, sehr aufwendig gemacht. Das ist alter Christbaumschmuck, teilweise uralter, kaum noch zu bezahlen. Überall gesucht und überall gefunden, meistens auf Antikmärkten, auf Flohmärkten findet man so was nicht mehr."
"Vergesst nicht, Gastfreundschaft zu üben; denn ohne es zu wissen, haben manche auf diese Weise Engel bei sich aufgenommen." (Aus dem Hebräerbrief)
Johann Fischer hat zahllose Engel bei sich aufgenommen. Heute würde er sie gerne in gute Hände abgeben, denn seine Kräfte reichen für 13.000 Gäste nun doch nicht mehr aus.
"Ich kann die nicht mehr beherbergen, nicht mehr in Würde beherbergen. Ich kann es auch gesundheitlich nicht mehr.
In gute Hände abzugeben ist mir viel lieber als Geld – dass die pfleglich behandelt werden, ein Asyl, ein neues Asyl für die Engel.
Doch, das wird manches Tränchen kosten, wenn die weg sind."