Aufzeichnung vom 01.05.2025 aus dem Salle Métropole, Lausanne
Frank Martin
Suite aus "Die Blaue Blume"
Hélène Walter, Sopran
Luca Bernard, Tenor
Stephan MacLeod, Bass
Igor Stravinsky
Ballettsuite "Pulcinella"
Orchestre de Chambre de Lausanne
Leitung: Thierry Fischer
Orchestre de Chambre de Lausanne: Thierry Fischer dirigiert Martin und Stravinsky
Sorgt dafür, dass die fast vergessene Ballett-Suite von Frank Martin wieder auf der Orchesterbühne stattfindet: Dirigent Thierry Fischer. © Marco Borggreve
Die Blaue Blume
89:56 Minuten

Das Orchestre de Chambre de Lausanne präsentiert mit Frank Martins "Die Blaue Blume" ein fast vergessenes Werk. Unter der Leitung von Thierry Fischer tritt die Ballettmusik mit Igor Strawinskys "Pulcinella" in Dialog.
Die Kornblume ist das reale Vorbild für die Blaue Blume, ein Symbol der Romantik für all das, was unerreichbar bleibt, für das metaphysische Streben nach Unendlichkeit und auch für die Wanderschaft des Lebens.
Als Erster hat Novalis die symbolische Kraft der blauen Blume entdeckt. Im 20. Jahrhundert taucht sie bei Frank Martin auf, der zwischen 1934 und 1936 eine Ballettmusik unter dem Titel "Die Blaue Blume" komponierte.
Ein fast vergessenes Werk
Dabei wäre das Werk fast in Vergessenheit geraten: Erst vor kurzem wurde das Stück überhaupt wiederentdeckt und orchestriert. Viele Jahre schlummerte es offenbar in Frank Martins Nachlass. Unter der Leitung von Thierry Fischer stellt "Die Blaue Blume" den Höhepunkt und das Herzstück dieses Konzertes dar.
Im Anschluss erklingt die Ballettsuite "Pulcinella" von Igor Stravinsky. Zeitlich liegen nur etwa 15 Jahre zwischen Strawinskys Ballett "Pulcinella" und der "Blauen Blume" von Frank Martin.
Und auch wenn beide Komponisten sehr unterschiedliche Handschriften hatten, so gibt es doch Gemeinsamkeiten, meint der Dirigent Thierry Fischer: Beide thematisieren die Ironie der Geschichte und die Unmöglichkeiten des Lebens.