"Die Bilanz ist alles andere als erfreulich"

Aufgrund der Leistungen der deutschen Mannschaft bei den Olympischen Spielen in Peking hat Manfred von Richthofen, ehemaliger Präsident des Deutschen Sportbundes, ein Umdenken bei der Spitzenförderung in Deutschland angemahnt. Die bisherigen Medaillengewinne des deutschen Teams hätten gezeigt, dass dies die Spiele der Randsportarten seien, sagte von Richthofen.
"Die Frage ist, konzentriert man sich nun auf die erfolgreichen Sportarten oder fördert man in aller Breite weiter. Wir stellen fest, gerade im Schwimmen ist die Bilanz alles andere als erfreulich. Dabei ist dies neben der Leichtathletik die vielleicht wichtigste und medaillenträchtigste olympische Sportart. Insofern wird man sich überlegen müssen, wie man weiter verfährt", so der Sportfunktionär wörtlich.

Eine Neuordnung der wichtigen deutschen Fachverbände müsse mit Bedacht durchgeführt werden, mahnte von Richthofen. "Der deutsche Sport fußt auf der Ehrenamtlichkeit, die gerade bei den kleinen Verbänden vorherrscht. Darauf können wir nicht verzichten. Wenn ich da etwas neu ordne, muss ich sehr behutsam vorgehen, um nicht die Ehrenamtlichkeit zu beschädigen."

Für überdenkenswert hält der ehemalige Präsident des Deutschen Sportbundes ebenfalls die Ausrichtung der Olympiastützpunkte, die sich jetzt mehr auf die bisherigen Randsportarten konzentrieren müssten, und die Wahl der Bundestrainer in der Sportförderung.