Zum 70. Geburtstag

Die besten Filme mit Liam Neeson

05:48 Minuten
Filmausschnitt von Liam Neeson in "Chloe" wie er in einem Café sitzt und Zeitung liest.
Ehemann auf Abwegen: In "Chloe" spielt Liam Neeson zugleich den Verführer und den Verführten. © imago images/ZUMA Wire
Von Hartwig Tegeler · 04.06.2022
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Körper, Mime, Action: 70 Jahre wird Liam Neeson alt, aber alt wirkt der Schauspieler kein bisschen. Der in Nordirland geborene Neeson studierte, um dann als Gabelstapelfahrer in einer Brauerei zu arbeiten, bis er mit der Schauspielerei anfing.

Platz 5 - „Unter Verdacht“ von Simon Moore (1991)

Nicht zu verwechseln mit „Suspect - Unter Verdacht“ von 1987. Man kann angesichts der vielen Liam-Neeson-Filme seit 1979 schon ins Schlittern kommen. Hier jedenfalls spielt er eine seiner ersten Hauptrollen.
Ein klassischer Film noir: Ex-Polizist, nun Privatdetektiv, verirrt sich in einer verschlungenen Story über vorgetäuschte Seitensprünge, inklusive einer toten Ehefrau von Tony. Neeson wirkt mit seinem wie verzögert wirkenden, kraftvollen Gang wie ein Wiedergänger von Robert Mitchum, was die körperliche Präsenz und physische Wucht betrifft.

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Das Ganze spielt in den 1950er-Jahren im englischen Brighton. „Private Eye“ Tony in „Unter Verdacht“ war mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit eine Empfehlung für die Rolle, die ihn zum Star machte.

Platz 4 - „Schindlers Liste“ von Steven Spielberg (1993)

Es geht um die Geschichte des deutschen Fabrikanten, der mehr als tausend Juden beschäftigt, um sie vor der Ermordung in Auschwitz zu bewahren. „Schindlers Liste“, dieses Epos über die Schoah, ist auch ein großartiges Schauspielkino.
Ralph Fiennes als KZ-Kommandant und Liam Neeson alias Oskar Schindler beim Wortduell, in dem es am Ende um das Überleben von Menschen geht. Der SS-Mann redet und redet, Schindler sitzt da, auf den richtigen Moment wartend. Eine grandiose Szene, die zeigt, dass es Spielberg um die Präsenz von Neeson ging.

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Da ist das Schweigen, das Lauern und dann das verbale Zuschlagen im richtigen Moment als Schachzug eines Mannes. Ein Mann, der die Kompetenz entwickelt hat, eine Position im lebensgefährlichen Spiel, das alles andere ist als ein Spiel, zu finden. Oskar Schindler ist bei Spielberg ein moralischer Held, aber auch Geschäftsmann. Mit dieser Ambivalenz springt uns Neeson förmlich an.

Platz 3 - „Seraphim Falls“ von Davon Von Ancken (2006)

Es geht um gnadenlose Rächer in einem Western. Der eine jagt nach dem Ende des US-Bürgerkrieges den Mörder seiner Familie. Es kommt zu einem Männerduell: Liam Neeson gegen Pierce Brosnan. Männerkörper in der weiten Landschaft der Rocky Mountains, dann in der Wüste. Die unwirtliche Natur saugt die Kraft aus ihren Körpern.

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Am Ende kann hinter den Kriegerklischees und der Gier nach Rache anderes sichtbar werden: Beide Männer haben sich in Schuld verstrickt. „Seraphim Falls“ lässt das in einem offenen Bild stehen. Diese Reflexion über das Toxische in der Männlichkeit vermitteln Brosnan und Neeson eindrucksvoll.

Platz 2 - „Chloe“ von Atom Egoyan (2009)

Was für eine berührende Szene, wenn nach vielen Jahren die Ehefrau (Julianne Moore) dem Ehemann (Liam Neeson) eine Geburtstagsfeier eingerichtet hat, er aber - verpasster Flug, verpasst, ach ja?! - nicht kommt und dann zu ihr sagt: „Wann haben wir aufgehört, uns vom Flughafen abzuholen? - Keine Ahnung! Wir hatten einfach immer weniger Zeit.“

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Es geht um die Vergänglichkeit einer Beziehung. Sie und er leben in anderen Realitäten. Die Ehefrau heuert eine Prostituierte (Amanda Seyfried) an, um ihren Mann zu testen, verfällt jedoch wie er der jüngeren Frau. Auch wieder die Präsenz, die Physis des Ehemannes, aus der Neeson eine große Zartheit entstehen lassen kann.

Platz 1 - „The Ice Road“ von Jonathan Hensleigh (2021)

Irgendwann begann bei Liam Neeson die Ära des alten Actionhelden. Vielleicht ab 2008 mit „96 Hours - Taken“, gefolgt von „The Commuter“ oder „The Marksman - Der Scharfschütze“ oder eben mit „The Ice Road“: Da half sein mächtiger Körper für solche Dutzendware, sein hartes, kantiges, mürrisches Gesicht.

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In „Ice Road“ spielt er den alten Trucker, der mit seinem Lkw über einen gefrorenen See einen Bohrkopf zu einem Bergwerk bringen soll, in dem Bergleute verschüttet sind. Das ist Actionkino in Reinform. An die zwei bis vier Filme dreht der inzwischen 70-Jährige so im Jahr. Da ist kaum noch Platz für Zwischentöne, die Neesons Präsenz immer so spannend machten.

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