Die Astrophysik des täglichen Lebens
Florian Freistetter holt den Himmel auf die Erde: Alles, was uns umgibt, hat seinen Ursprung irgendwo da draußen. Mit seinem dritten Buch schlägt der Astro-Blogger leicht verständliche Brücken zwischen Phänomenen aus unserem Alltag und den Tiefen des Weltraums.
Bei einem fiktiven Spaziergang macht der Autor auf Verbindungen zwischen den vertrauten Dingen um uns herum und harten (astro-)physikalischen Fakten aufmerksam, die man sich nur selten vor Augen führen dürfte. Zum Beispiel beim Blick auf den Mond: Woher kommt er? Welche Wirkung hat er auf uns und die Erde? Warum wendet er uns immer die gleiche Seite zu?
Oder der Dreck zu unseren Füßen: Jedes Jahr rieselt tonnenweise Material aus dem Weltraum auf die Erde. Ohne es zu ahnen, laufen wir sozusagen auf einem Teppich aus Sternenstaub. Auch das Gold im Juwelierladen können wir nur bewundern, weil Zusammenstöße mit anderen Himmelskörpern es vor Milliarden Jahren in der Erdkruste angereichert haben. Das Rauschen auf einem alten Fernsehschirm macht Signale aus der Frühzeit des Universums sichtbar und das Gemüse in der Suppe ist letzten Endes nur eine Form von gespeicherter Sonnenenergie.
Oder der Dreck zu unseren Füßen: Jedes Jahr rieselt tonnenweise Material aus dem Weltraum auf die Erde. Ohne es zu ahnen, laufen wir sozusagen auf einem Teppich aus Sternenstaub. Auch das Gold im Juwelierladen können wir nur bewundern, weil Zusammenstöße mit anderen Himmelskörpern es vor Milliarden Jahren in der Erdkruste angereichert haben. Das Rauschen auf einem alten Fernsehschirm macht Signale aus der Frühzeit des Universums sichtbar und das Gemüse in der Suppe ist letzten Endes nur eine Form von gespeicherter Sonnenenergie.
Astrophysik allgemeinverständlich erklärt
Mit schwebender Leichtigkeit öffnet Freistetter so den Blick für unser Verständnis des Universums. Er berichtet, wie Forscher sich den Urknall vorstellen, erklärt die Entstehung von Sonnen, Planeten und den Elementen, welche Informationen wir aus dem Licht ferner Galaxien und Sterne herauslesen können, wie Atome aufgebaut sind und wie die Sache mit der Relativität funktioniert. Da er sich nicht scheut, auch scheinbar Selbstverständliches noch einmal zu erklären, und dabei jederzeit so anschaulich wie möglich bleibt, ist die Lektüre bestens geeignet, um unbeschwert ein Gespür für unser gegenwärtiges naturwissenschaftliches Weltbild zu bekommen.
Ein paar Vereinfachungen sind dabei natürlich gewollt und lassen sich auch kaum vermeiden. Manche Erklärungen hören sich dadurch allerdings fast märchenhaft einfach an. Dabei ist jedoch zum Beispiel - wenn wir ehrlich sind - die Entstehung des Sonnensystems aus einer Staub- und Gaswolke bis heute nicht ganz klar. Hier wünscht man sich manchmal ein wenig mehr kritische Distanz.
Kleinere Ungenauigkeiten (Hubble hat nicht etwa das Auseinanderstreben der Galaxien entdeckt, sondern zunächst einmal nur die Rotverschiebung des Lichtes von vermutlich weit entfernten Himmelsobjekten) oder zwischendurch einmal ein nicht ganz so überzeugendes Beispiel (das Navigationssystem GPS ist keine herausragende Anwendung, um die Relativitätstheorie zu demonstrieren, denn selbst wenn man die relativistischen Effekte nicht korrigieren würde, fiele der Fehler bei der Positionsbestimmung mittels GPS vernachlässigbar klein aus) verzeiht man ihm gerne. Denn sie können nicht davon ablenken, dass Florian Freistetter hier ein wunderbares Einsteigerbuch geschrieben hat, das es leicht macht, sich in unser heutiges astronomisches Weltbild einzulesen.
Besprochen von Gerrit Stratmann
Florian Freistetter: Der Komet im Cocktailglas. Wie Astronomie den Alltag bestimmt
Hanser Verlag, München 2013
224 Seiten, 16,90 Euro
Ein paar Vereinfachungen sind dabei natürlich gewollt und lassen sich auch kaum vermeiden. Manche Erklärungen hören sich dadurch allerdings fast märchenhaft einfach an. Dabei ist jedoch zum Beispiel - wenn wir ehrlich sind - die Entstehung des Sonnensystems aus einer Staub- und Gaswolke bis heute nicht ganz klar. Hier wünscht man sich manchmal ein wenig mehr kritische Distanz.
Kleinere Ungenauigkeiten (Hubble hat nicht etwa das Auseinanderstreben der Galaxien entdeckt, sondern zunächst einmal nur die Rotverschiebung des Lichtes von vermutlich weit entfernten Himmelsobjekten) oder zwischendurch einmal ein nicht ganz so überzeugendes Beispiel (das Navigationssystem GPS ist keine herausragende Anwendung, um die Relativitätstheorie zu demonstrieren, denn selbst wenn man die relativistischen Effekte nicht korrigieren würde, fiele der Fehler bei der Positionsbestimmung mittels GPS vernachlässigbar klein aus) verzeiht man ihm gerne. Denn sie können nicht davon ablenken, dass Florian Freistetter hier ein wunderbares Einsteigerbuch geschrieben hat, das es leicht macht, sich in unser heutiges astronomisches Weltbild einzulesen.
Besprochen von Gerrit Stratmann
Florian Freistetter: Der Komet im Cocktailglas. Wie Astronomie den Alltag bestimmt
Hanser Verlag, München 2013
224 Seiten, 16,90 Euro