Dichter mit weiser Voraussicht

Aus Anlass des 150. Todestages von Heinrich Heine will ein Symposium in Potsdam auf die Bedeutung Heines als politischer Essayist hinweisen. Am Beispiel von Heines Aufsatzsammlung "Lutezia" aus dem Jahr 1854, das im Wesentlichen Korrespondentenberichte aus Paris enthielt, soll deutlich gemacht werden, dass Heine auch heute noch relevante Fragestellungen aufwirft und Perspektiven eröffnet.
Der Literaturwissenschaftler Arnold Pistiak von der Universität Potsdam sagte in Fazit, "Lutezia" sei eine äußerst spannende Schrift und das Potsdamer Symposium will dem Text zu mehr Öffentlichkeit verhelfen. "Lutezia" geht auf Korrespondenzartikel des in Paris lebenden Dichter-Publizisten für die Augsburger "Allgemeine Zeitung" aus den Jahren 1840 bis 1843 zurück. Doch die Texte gehen weit über reine Situationsberichte hinaus, so Pistiak:

""Heine hat versucht, unter den Bedingungen der Zensur Berichte über Paris zu geben geschrieben und gleichzeitig seine Konzeption einer notwendigen sozialen Revolution unterzubringen". Insofern hatte er sehr weite Vorstellungen, über deren Weite wir heute noch nachdenken müssen., also etwa das Verhältnis von materiellen und idealen Bedürfnissen der Menschheit; das Verhältnis von Armut und Reichtum, von Krankheit und Gesundheit, von Leben und Tod; das Verhältnis biblischer wie nicht-biblischer Religionen (…)"."