Dichter Eugen Gomringer ist mit 100 Jahren gestorben

    Eugen Gomringer in einem Treppenhaus. (Quelle: imago)
    Eugen Gomringer in einem Treppenhaus. © Imago / Viadata
    Er verwandelte Wörter in Kunstwerke und galt als Begründer der konkreten Poesie. Der Dichter Eugen Gomringer ist am Donnerstag im Alter von 100 Jahren in Bamberg gestorben, wie sein Sohn mitteilte. Gomringer, der in Bolivien zur Welt kam, in der Schweiz aufwuchs und den Großteil seines Lebens in Deutschland verbrachte, zählte zu den bedeutendsten zeitgenössischen Lyrikern. Als "Spracharbeiter" bezeichnete ihn der Schriftsteller Max Frisch einst. "welt im sonett" hieß seine 2020 erschienen Autobiografie in metrischer Versform. Er könne sich nicht vorstellen, mit dem Schreiben aufzuhören, sagte Gomringer damals. Sein bekanntestes Gedicht "avenidas" stand lange an einer Fassade der Alice Salomon Hochschule in Berlin - bis es eine Sexismus-Debatte auslöste und letztendlich 2018 übermalt wurde.