Drohende Gas-Krise

Deutschland vor dem Energie-Notstand?

53:31 Minuten
Luftaufnahme der Nord-Stream-1-Anlage in Lubmin.
Derzeit kommt wieder russisches Gas via Nord Stream 1 in Lubmin an. Doch die Gefahr einer Energiekrise bleibt. © Getty Images / Sean Gallup
Moderation: Birgit Kolkmann · 22.07.2022
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Fürs erste fließt wieder russisches Gas nach Deutschland. Doch Russlands Präsident Putin behält die Hand am Gashahn, die Gefahr einer Energiekrise bleibt. Staat, Wirtschaft und Verbraucher müssen damit klarkommen - und mit den hohen Energiepreisen.
Seit Donnerstag liefert Russland wieder Gas nach Deutschland, allerdings nur 40 Prozent der Menge, die durch die Pipeline Nord Stream 1 fließen könnte. Immerhin, Russlands Präsident Putin hat den Gashahn ein stückweit aufgedreht – zumindest bis auf weiteres.
Damit ist das Gespenst einer Energiekrise im Winter keineswegs gebannt. Gas bleibt knapp und teuer und Russland als Lieferant unberechenbar. Daher hat die Bundesregierung ein strenges Sparprogramm für Gas auf den Weg gebracht und weitere Hilfen angekündigt. Doch reicht das, damit wir gut über den Winter kommen?

Wenn der Gasbrenner kalt bleibt

Was wird, wenn es doch eng werden sollte, wenn Gas rationiert werden muss? Nach welchen Kriterien wird dann priorisiert, wer vorrangig Gas bekommt und wessen Brenner kalt bleibt? Ist der Vorrang für die Privathaushalte vor der Industrie in Stein gemeißelt?
Oder müssen die Bürger im Winter doch in ihren Wohnungen frösteln, da ganze Branchen wie etwa die Chemieindustrie auf Gas angewiesen sind, Betriebsschließungen drohen, Arbeitsplätze in Gefahr kommen?

Sozialer Sprengstoff

Und selbst wenn es ausreichend viel Gas geben sollte, wie sollen vor allem Geringverdienende die explodierenden Energiekosten stemmen? Muss der Staat bei seinen finanziellen Hilfen nachlegen? Und wie könnten solche Hilfen gerecht gestaltet werden? Wieviel sozialer Sprengstoff liegt in der Gas-Problematik?
Mittel- und langfristig muss Deutschland unabhängig werden von russischem Gas, das ist breiter Konsens. Doch wie soll der Entzug von der Droge Erdgas genau bewerkstelligt werden – und wie hart könnte er werden?

Es diskutieren:
Franziska Brantner (Bündnis90/Die Grünen), Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Prof. Claudia Kemfert, Abteilungsleiterin Energie, Verkehr, Umwelt, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW)
Gerd Landsberg , Hauptgeschäftsführer Deutscher Städte- und Gemeindebund
Ramona Pop, Vorständin Verbraucherzentrale Bundesverband

(pag)

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