Deutschkenntnisse für die Schule
Bayern will ausländischen Kindern die Einschulung verweigern, wenn sie nicht ausreichend Deutsch sprechen. Bestehen sie den Sprachtest nicht, werden sie ein Jahr zurückgestellt, um besser Deutsch zu lernen. Das Kabinett gab dafür grünes Licht.
Sprachförderung an einem Kindergarten im Münchner Stadtteil Riem: Die drei bis sechsjährigen Knirpse aus aller Herren Ländern lernen das Lied vom Baum. Sie singen es zusammen, sie sprechen es, sie singen es immer wieder. So prägen sich die deutschen Worte besser ein. 66 Kinder werden hier täglich betreut. 65 Prozent von ihnen sind Migrantenkinder – aus der Türkei, aus Bosnien, aus Russland, der Ukraine, aus Afghanistan. Ihre Deutschkenntnisse sind mangelhaft.
Hase – Besen. Das Geheimnis liegt in der Silbe. Die Kleinen sollen begreifen, wie deutsche Wörter und Sätze aufgebaut sind – bevor sie in der Schule lesen und schreiben lernen. Diese Art der Förderung tut not. Und wird im Freistaat künftig landesweit in den Kindergärten zur Pflicht. Denn: Die Staatsregierung macht ernst. Bayern will ausländischen Kindern den Zugang zur ersten Grundschulklasse verweigern, wenn es nicht ausreichend Deutsch spricht. Das Kabinett gab grünes Licht für ein Konzept von Kultusminister Siegfried Schneider.
Wird ein Kind bei der Schuleinschreibung zurückgestellt, muss es in den Kindergarten und erhält dort ein Jahr lang wöchentlich vier Stunden Deutschunterricht. Macht das Jahr über 160 Stunden - vier Mal mehr als bisher. Erzieherinnen und die Grundschullehrer teilen sich die so genannten Vorkurse, um die Kinder in der deutschen Sprache fit zu machen. Die Entscheidung, ob das ausländische Kind zurückgestellt wird, liegt bei der Schule.
30 Kinder in einer Klasse – davon 25 Ausländer mit mangelnden Deutschkenntnissen. An Grundschulen in München, Ingolstadt oder Augsburg ist das Alltag. "Bereits ein Ausländeranteil von 20 Prozent kann an einer Schule zu einem Absinken des Leistungsniveaus führen." Dieser Satz stammt aus der ersten Pisa-Studie und ließ Politiker wie den bayerischen Kultusminister aufhorchen.
Sozialministerin Christa Stevens – für die Kindergärten zuständig – begrüßt den Beschluss des Kabinetts. Sie hofft darauf, dass nun vor allem die Eltern bei der sprachlichen Entwicklung ihrer Kinder deutlich mehr Engagement zeigen.
Die Grünen lehnen den Plan ab. Sie werfen der Staatsregierung vor, mit einem Einschulungsverbot an der falschen Stelle anzusetzen und eine unnötige Barriere zu errichten. Während der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband den Erfolg der Sprachförderung bezweifelt. Vier Stunden pro Woche würden für einen fundierten Deutschunterricht nicht ausreichen. Zumal Kinder, die zurückgestellt werden, ein ganzes Schuljahr verlieren. Und was passiert, wenn ein Kind nach einem einjährigen Kurs immer noch nicht Deutsch kann? Dann soll die Einschulung nicht bis auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben werden, versprach Kultusminister Schneider.
An den Kindergärten geht es bereits nach der Sommerpause im September los. Alle Kinder mit Migrationshintergrund müssen - ein Jahr vor ihrer Einschulung - einen Deutschtest absolvieren. Kindern mit Förderbedarf bleibt dann noch ein Jahr Zeit, sich auf die erste Grundschulklasse vorzubereiten. Reichen ihre Deutschkenntnisse dann noch immer nicht aus, werden die Kleinen in Bayern nicht eingeschult.
Hase – Besen. Das Geheimnis liegt in der Silbe. Die Kleinen sollen begreifen, wie deutsche Wörter und Sätze aufgebaut sind – bevor sie in der Schule lesen und schreiben lernen. Diese Art der Förderung tut not. Und wird im Freistaat künftig landesweit in den Kindergärten zur Pflicht. Denn: Die Staatsregierung macht ernst. Bayern will ausländischen Kindern den Zugang zur ersten Grundschulklasse verweigern, wenn es nicht ausreichend Deutsch spricht. Das Kabinett gab grünes Licht für ein Konzept von Kultusminister Siegfried Schneider.
Wird ein Kind bei der Schuleinschreibung zurückgestellt, muss es in den Kindergarten und erhält dort ein Jahr lang wöchentlich vier Stunden Deutschunterricht. Macht das Jahr über 160 Stunden - vier Mal mehr als bisher. Erzieherinnen und die Grundschullehrer teilen sich die so genannten Vorkurse, um die Kinder in der deutschen Sprache fit zu machen. Die Entscheidung, ob das ausländische Kind zurückgestellt wird, liegt bei der Schule.
30 Kinder in einer Klasse – davon 25 Ausländer mit mangelnden Deutschkenntnissen. An Grundschulen in München, Ingolstadt oder Augsburg ist das Alltag. "Bereits ein Ausländeranteil von 20 Prozent kann an einer Schule zu einem Absinken des Leistungsniveaus führen." Dieser Satz stammt aus der ersten Pisa-Studie und ließ Politiker wie den bayerischen Kultusminister aufhorchen.
Sozialministerin Christa Stevens – für die Kindergärten zuständig – begrüßt den Beschluss des Kabinetts. Sie hofft darauf, dass nun vor allem die Eltern bei der sprachlichen Entwicklung ihrer Kinder deutlich mehr Engagement zeigen.
Die Grünen lehnen den Plan ab. Sie werfen der Staatsregierung vor, mit einem Einschulungsverbot an der falschen Stelle anzusetzen und eine unnötige Barriere zu errichten. Während der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband den Erfolg der Sprachförderung bezweifelt. Vier Stunden pro Woche würden für einen fundierten Deutschunterricht nicht ausreichen. Zumal Kinder, die zurückgestellt werden, ein ganzes Schuljahr verlieren. Und was passiert, wenn ein Kind nach einem einjährigen Kurs immer noch nicht Deutsch kann? Dann soll die Einschulung nicht bis auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben werden, versprach Kultusminister Schneider.
An den Kindergärten geht es bereits nach der Sommerpause im September los. Alle Kinder mit Migrationshintergrund müssen - ein Jahr vor ihrer Einschulung - einen Deutschtest absolvieren. Kindern mit Förderbedarf bleibt dann noch ein Jahr Zeit, sich auf die erste Grundschulklasse vorzubereiten. Reichen ihre Deutschkenntnisse dann noch immer nicht aus, werden die Kleinen in Bayern nicht eingeschult.