Deutsches Symphonie-Orchester Berlin spielt Bruckner und Smyth
In der Epoche der Romantik spielt die Inspiration aus der Natur heraus immer eine große Rolle. Auch Bruckner war ein Viel-Wanderer. © Ahmet Yordam
Romantik aus zwei Perspektiven
Renaud Capuçon und Stefan Dohr sind die Solisten in Ethel Smyth exotisch besetzten, zutiefst romantischen Doppelkonzert für Violine und Horn, während Pablo Heras-Casado das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin dirigierte. Danach die beliebte Fünfte von Anton Bruckner.
Anton Bruckner hatte Zeit seines Lebens die perfekte Sinfonie zu schreiben. Das meint der andalusische Dirigent Pablo Heras-Casado. Er war zu Gast beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin.
Musik des Jubilars
Das war einer der Beiträge des Orchesters zum Jubiläumsjahr: der Komponist kam vor zweihundert Jahren in Oberösterreich zur Welt.
Seit 1872 hatte er jährlich eine Sinfonie vollendet. Doch leider landeten sie alle ungehört in der Schublade. Das ging einige Jahre so. 1875 hatte Bruckner seine fünfte Sinfonie in B-Dur zu schreiben begonnen. Am Ende hielt er sie für sein „kontrapunktisches Meisterstück“ und für seine „fantastische“ Sinfonie.
Exotische Besetzung
Die englische Künstlerin Ethel Smyth ist vor allem bekannt als Aktivistin für politische Frauenrechte im England des beginnenden 20. Jahrhunderts. Darin war sie als reifere Frau äußerst revolutionär. Doch sie war viel mehr eine schöpferische Komponistin, die einige bedeutende Werke hinterlassen hat.
1927 komponierte sie ihr Doppelkonzert. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie eigentlich aufgehört, zu komponieren, auch weil sie an zunehmender Ertaubung litt. Ein letztes kreatives Aufbäumen war dieses Werk. Kein Lebensresummee und kein bitterer Zeitkommentar, sondern ein frisches, bisweilen hochromantisches Stück.
Aufzeichnung vom 27.10.2024 in der Philharmonie Berlin
Ethel Smyth
Konzert für Violine, Horn und Orchester A-Dur
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 5 B-Dur
Renaud Capuçon, Violine
Stefan Dohr, Horn
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Pablo Heras-Casado