Ohne Subventionen droht das Aus
Klaus-Dieter Beyer schlägt Alarm: Wegen Baulärms sieht sich das Filmorchester Babelsberg derzeit nicht imstande, Aufnahmen einzuspielen. Damit brechen wichtige Einnahmen weg. Im Gespräch fordert der Intendant jetzt mehr staatliche Subventionen.
Das Filmorchester Babelsberg befindet sich momentan in einer schweren Krise: Es drohen enorme Einnahmeausfälle. Der Grund: Wegen anhaltenden Baulärms auf einem benachbarten Grundstück kann das traditionsreiche Orchester derzeit keine Aufnahmen machen, also keine Aufträge ausführen. Dies könnte laut Intendant Klaus-Dieter Beyer zahlreiche Entlassungen zur Folge haben.
Mehr Subventionen gefordert
Das Filmorchester Babelsberg ist nur zur Hälfte vom Land subventioniert. Die andere Hälfte seines Budges – rund 1,7 Millionen Euro pro Jahr – müsse es selbst erwirtschaften. 60 Prozent davon wiederum erzielt das Orchester durch Musikeinspielungen für Filmproduktionen. Einnahmen, auf die das Orchester derzeit verzichten muss, zumal sich der Aufnahmebetrieb nur in wenigen Fällen in die ruhigeren Nachstunden verschieben lasse, wie Klaus-Dieter Beyer im Deutschlandfunk Kultur erklärt. Auch der zeitweilige Umzug in ein anderes Gebäude komme nicht in Frage.
Beyer fordert daher mehr staatliche Gelder vom Land Brandenburg: "Das ist traurigerweise die einzige Alternative." Seiner Ansicht nach räche "sich jetzt der etwas stiefmütterliche Umgang des Landes mit uns in Richtung Subventionen."
Sonderfall der Filmförderung?
Länger als 25 Jahre sei der Betrieb eines solchen Orchesters unter diesen Bedingungen "offensichtlich nicht möglich", führte er im weiteren aus: Dafür sei das Finanzierungsmodell zu brüchig, wie sich nun zeigt: "Die einzige Sicherheit, die es für für deutsche Orchester gibt, ist die öffentliche Hand, die in den meisten Fällen für eine solide Grundfinanzierung gesorgt hat."
Allerdings brachte Beyer auch eine weitere Überlegung ins Spiel: Das Filmorchester Babelsberg könne als Sonderfall bei der Filmbranche eingestuft werden und damit Filmförderung erhalten, zumal die allgemein zur Verfügung stehenden Fördermittel unter Kulturstaatsministerin Monika Grütters zuletzt gestiegen sind.