Deutsche Tango-Süchtige in Argentinien
Tango - ist für viele ein Lebensgefühl, kein Standardtanz, den man in der Tanzschule lernt. Und obwohl sich Berlin mittlerweile die europäische Tango-Metropole nennt, ist eine Reise in die Geburtsstadt des Tanzes fast schon Pflicht für einen wahren Tanguero.
Ein kurzer Blick zur Dame, ein kaum merkliches Nicken Ihrerseits. Beide stehen auf, gehen auf die Tanzfläche, schmiegen sich aneinander und geben sich der Musik hin. Alle kennen diese Regel des Aufforderns in Argentinien, auch die ausländischen Tangueros, obwohl sie in Deutschland längst aus der Mode geraten ist.
Angela: "Milongas sind komplett anders, du hast hier Rituale, die es schon seit Jahrzehnten gibt, dass zum Beispiel eine Frau nicht auffordert, dass es auf jeden Fall immer eine Tanda gibt, dass man nach drei bis fünf Tänzen die Partner wechselt…"
Susanne: "Hier ist der Tango total verwurzelt mit der Kultur, das überrollt einen so im täglichen Leben, es ist Alltagskultur, dadurch lebt das viel mehr, es pulsiert... "
Mindestens 20 verschiedene Milongas gibt es für jeden Abend der Woche. Aber nicht alle sind angesagt, sagen Angela und Susanne. Montags und freitags geht man ist den Club "Cunning", Scalabrini Ortiz 1331. Dienstags in "Nino Bien", mittwochs "La Nacional, donnerstags "La Viruta" im Stadtteil Palermo und am Wochenende am Besten zu einer Milonga unter freiem Himmel. Wer Rang und Namen hat, kommt nach Mitternacht, vorher sind nur die Anfänger unterwegs.
Angela: "Ich genieße das hier sehr, die Mentalität ist eine andere, die Leute sind viel direkter und viel mehr vom Herzen. In Europa empfinde ich es öfters wie einen Auto-Scooter auf der Tanzfläche oder Hey, Hey, ich muss jetzt Figuren abtanzen, jetzt noch Figur 5 und 25, ich muss der Frau zeigen, was ich alles kann. Darum geht es hier in erster Linie nicht, zumindest empfinde ich es so. "
Viele der Tango-Süchtigen sind für drei bis vier Wochen in Buenos Aires.
Wer nicht privat unterkommen kann, wohnt in einem so genannten Tango-Hotel, mit extra Tanzsaal. Ob sie die argentinische Hauptstadt oder die Anden kennen lernen wollen? Ja, klar, aber zuerst kommt der Tango. Morgens geht es los - mit Unterricht.
Angela: "Wir nehmen einige Privatstunden mit Lehrern, die uns sehr wichtig sind, die auch unsere Sprache sprechen in dem, was wir auch suchen, wir gehen auch selbst ins Studio, trainieren für uns, versuchen das umzusetzen... "
Wer wo unterrichtet steht in der Zeitschrift Tangauta. 40 verschiedene Klassen, montags bis sonntags, von 11 bis 20 Uhr werden dort angeboten. Manche Kurse, wie zum Beispiel die von Dana Frigoli und Pablo Villarraza sind immer überlaufen, sagen Angela, Rafael und Susanne.
Susanne: "Ich hab Dana und Pablo kennen gelernt in Leipzig und gesehen, die arbeiten sehr viel mit dem Körper und Bewegungsprinzipien, das ist mein Ansatz von Bewegung. "
Rafael: "Es gibt einen Unterschied in der Qualität, das Niveau, die Sensibilität, das Wissen wie man führt, das ist hier viel höher. "
Pablo Villarazza und Dana Frigoli haben erst vor Kurzem ein neues Studio in der Calle Corrientes - eine der längsten Straßen der Tango-Metropole - eröffnet. Die Deutschen seien, zusammen mit den Japanern, ihre ersten Schüler gewesen, erinnert sich Dana.
Dana: " Deswegen kannte ich schon - bevor wir zum ersten Mal nach Deutschland gereist sind - ihre Kultur, und zwar durch ihre Körper, das heißt durch die Art, wie sie sich verhalten. Jede Kultur hat bestimmte Schwierigkeiten mit dem Körper. Die Deutschen haben zum Beispiel ein Problem mit ihrer Hüfte, aber das ist kein Hindernis, das man nicht überwindern könnte. Die Deutschen sind sehr fleißige Schüler, die sehr schnell lernen. Das heißt sie arbeiten viel mit dem Verstand, und auf diese Art und Weise wende ich mich auch an sie. "
Viele Schüler kommen jedes Jahr wieder, erzählen sie, machen regelmäßig Wokshops oder Kurse mit den beiden. Warum die Deutschen wohl so verrückt nach Tango sind?
Dana: "Etwas wunderbares, was alle Menschen aller Nationalitäten, nicht nur die Deutschen, suchen, ist die Kommunikation, die sehr stark verloren gegangen ist. "
Pablo: "Und was der Tango dir gibt, ist die Möglichkeit dich auszudrücken, zusammen mit dem anderen, das ist wunderbar. Das ist das Magische des Tangos. "
Dana: "Durch den Tango versuchen die Menschen zu kommunizieren - und dann erst beginnen sie den Tango zu entdecken... "
Nach Tanzstunden und "Praticas"-Übungsstunden - endet der Tag mit einer Milonga. Die erlernten Figuren, wie Ganchos, Voleos oder Mulinetes, kann man dort nicht tanzen, aber genussvoll den Klängen folgen und die eine oder andere kleine Verzierung machen, wenn sich gerade mal eine Lücke zwischen den Paaren ergibt.
Ums Schritte "abtanzen" geht es in der Milonga aber auch nicht, meint Rafael.
Rafel: "Ich such beim Tango das Wohlgefühl, die Leichtigkeit, weil der Tango kann uns sehr glücklich machen, in der Kommunikation zu zweit, aber es dreht sich darum dass wir uns nicht die Luft abschneiden, sondern dass wir uns Raum geben, und das wir uns im Wohlgefühl diese Musik miteinander teilen. "
Angela: "Milongas sind komplett anders, du hast hier Rituale, die es schon seit Jahrzehnten gibt, dass zum Beispiel eine Frau nicht auffordert, dass es auf jeden Fall immer eine Tanda gibt, dass man nach drei bis fünf Tänzen die Partner wechselt…"
Susanne: "Hier ist der Tango total verwurzelt mit der Kultur, das überrollt einen so im täglichen Leben, es ist Alltagskultur, dadurch lebt das viel mehr, es pulsiert... "
Mindestens 20 verschiedene Milongas gibt es für jeden Abend der Woche. Aber nicht alle sind angesagt, sagen Angela und Susanne. Montags und freitags geht man ist den Club "Cunning", Scalabrini Ortiz 1331. Dienstags in "Nino Bien", mittwochs "La Nacional, donnerstags "La Viruta" im Stadtteil Palermo und am Wochenende am Besten zu einer Milonga unter freiem Himmel. Wer Rang und Namen hat, kommt nach Mitternacht, vorher sind nur die Anfänger unterwegs.
Angela: "Ich genieße das hier sehr, die Mentalität ist eine andere, die Leute sind viel direkter und viel mehr vom Herzen. In Europa empfinde ich es öfters wie einen Auto-Scooter auf der Tanzfläche oder Hey, Hey, ich muss jetzt Figuren abtanzen, jetzt noch Figur 5 und 25, ich muss der Frau zeigen, was ich alles kann. Darum geht es hier in erster Linie nicht, zumindest empfinde ich es so. "
Viele der Tango-Süchtigen sind für drei bis vier Wochen in Buenos Aires.
Wer nicht privat unterkommen kann, wohnt in einem so genannten Tango-Hotel, mit extra Tanzsaal. Ob sie die argentinische Hauptstadt oder die Anden kennen lernen wollen? Ja, klar, aber zuerst kommt der Tango. Morgens geht es los - mit Unterricht.
Angela: "Wir nehmen einige Privatstunden mit Lehrern, die uns sehr wichtig sind, die auch unsere Sprache sprechen in dem, was wir auch suchen, wir gehen auch selbst ins Studio, trainieren für uns, versuchen das umzusetzen... "
Wer wo unterrichtet steht in der Zeitschrift Tangauta. 40 verschiedene Klassen, montags bis sonntags, von 11 bis 20 Uhr werden dort angeboten. Manche Kurse, wie zum Beispiel die von Dana Frigoli und Pablo Villarraza sind immer überlaufen, sagen Angela, Rafael und Susanne.
Susanne: "Ich hab Dana und Pablo kennen gelernt in Leipzig und gesehen, die arbeiten sehr viel mit dem Körper und Bewegungsprinzipien, das ist mein Ansatz von Bewegung. "
Rafael: "Es gibt einen Unterschied in der Qualität, das Niveau, die Sensibilität, das Wissen wie man führt, das ist hier viel höher. "
Pablo Villarazza und Dana Frigoli haben erst vor Kurzem ein neues Studio in der Calle Corrientes - eine der längsten Straßen der Tango-Metropole - eröffnet. Die Deutschen seien, zusammen mit den Japanern, ihre ersten Schüler gewesen, erinnert sich Dana.
Dana: " Deswegen kannte ich schon - bevor wir zum ersten Mal nach Deutschland gereist sind - ihre Kultur, und zwar durch ihre Körper, das heißt durch die Art, wie sie sich verhalten. Jede Kultur hat bestimmte Schwierigkeiten mit dem Körper. Die Deutschen haben zum Beispiel ein Problem mit ihrer Hüfte, aber das ist kein Hindernis, das man nicht überwindern könnte. Die Deutschen sind sehr fleißige Schüler, die sehr schnell lernen. Das heißt sie arbeiten viel mit dem Verstand, und auf diese Art und Weise wende ich mich auch an sie. "
Viele Schüler kommen jedes Jahr wieder, erzählen sie, machen regelmäßig Wokshops oder Kurse mit den beiden. Warum die Deutschen wohl so verrückt nach Tango sind?
Dana: "Etwas wunderbares, was alle Menschen aller Nationalitäten, nicht nur die Deutschen, suchen, ist die Kommunikation, die sehr stark verloren gegangen ist. "
Pablo: "Und was der Tango dir gibt, ist die Möglichkeit dich auszudrücken, zusammen mit dem anderen, das ist wunderbar. Das ist das Magische des Tangos. "
Dana: "Durch den Tango versuchen die Menschen zu kommunizieren - und dann erst beginnen sie den Tango zu entdecken... "
Nach Tanzstunden und "Praticas"-Übungsstunden - endet der Tag mit einer Milonga. Die erlernten Figuren, wie Ganchos, Voleos oder Mulinetes, kann man dort nicht tanzen, aber genussvoll den Klängen folgen und die eine oder andere kleine Verzierung machen, wenn sich gerade mal eine Lücke zwischen den Paaren ergibt.
Ums Schritte "abtanzen" geht es in der Milonga aber auch nicht, meint Rafael.
Rafel: "Ich such beim Tango das Wohlgefühl, die Leichtigkeit, weil der Tango kann uns sehr glücklich machen, in der Kommunikation zu zweit, aber es dreht sich darum dass wir uns nicht die Luft abschneiden, sondern dass wir uns Raum geben, und das wir uns im Wohlgefühl diese Musik miteinander teilen. "