Deutsche Mode hat ein Imageproblem!

Wer in diesen Tagen durch Berlin-Mitte spaziert, dem ist sicherlich aufgefallen, dass die Straßen zwischen Bebel-Platz und Hackescher Markt noch bevölkerter sind als sonst. Grund: die Fashion Week, die Modewoche.
30 Modenschauen an vier Tagen, hauptsächlich von deutschen Designern. Kann Berlin in einem Atemzug mit Modemetropolen wie Paris oder New York genannt werden? Und wie ernst ist es den Deutschen eigentlich selbst mit ihrer Mode?

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Ein Schatz aus Lumpen
Mit der gehobenen Schneiderei, die auf der Fashion Week in Berlin gezeigt wird, hat das Label RagTreasure nichts zu tun: Radikale Näh-Aktionen auf Punk-Konzerten gehören für die Modeaktivistin Stefanie Müller aus München ebenso zu ihrem Modeverständnis, wie das Recyceln von artfremden Materialen. Da kann eine Gitarrensaite schon mal zum Spaghetti-Träger werden oder die Unterhosen-Serie mit eingenähten Teebeuteln den Titel "Geschmacks-Sache" tragen.

Der Gefahr auf der Spur
Den Stadteil Los Angeles South-Central klemmen Stadtautobahnen ein. South-Central zeigt die hässliche Seite der Metropole am Meer und ist berüchtigt. Zweimal schon brachen in der Heimal vieler Gangs Rassenunruhen aus. Und doch zieht es viele L.A.-Touristen in letzter Zeit genau dahin. Dort spielt – im Gegensatz zu Disneyland – schließlich das echte Leben. In den Tour-Bussen, die auf Erkundungstour, ist es zudem herrlich gemütlich und sicher ist es angeblich auch.

Toast Hawai 2010
Hinterschinken aus der Plastikverpackung, Käse, ein Ananasring aus der Dose und eine gezuckerte Cocktailkirsche - alles auf eine Schnitte labberiges Weißbrot gepackt, ergibt: Toast Hawaii. In der Nachkriegszeit aßen die Deutschen den fruchtigen Snack und fühlten sich durch die Exotik der Hawaiianischen Ananas wie Weltbürger. Die Pizza verdrängte ihn. Doch jetzt ist er zurück und wird auf Partys in Köln, Berlin oder Hamburg serviert.