Deutsche Lebensläufe

Diesmal mit Andreas Krieger. Andreas Krieger wurde als Heidi Krieger geboren und zeigte schon früh Anzeichen einer sogenannten Transsexualität. Heute sagt Andreas Krieger, diese Tendenz wurde durch die Einnahme von Oral-Turibanol, einem in der DDR entwickelten Anabolikum, unterstützt.
1986 wurde Heidi Krieger Europameisterin im Kugelstoßen für die DDR. Sie wurde von ihren Trainern gezielt mit Anabolika behandelt, was ihr mit damals 16 Jahren aber nicht bewusst war. Nach dem Ende der DDR kämpfte Krieger für die offizielle Anerkennung als Dopingopfer. In einem aufsehenerregenden Prozess wurden die ehemaligen Trainer verurteilt.

Mit einer geschlechtsangleichenden Operation wurde 1997 aus Heidi Krieger Andreas Krieger. Heute setzt er sich für Dopingopfer ein. Er gehört zu den Gründern des Doping-Opfer-Hilfe Verein, der zuletzt alle zwei Jahre den „Heidi Krieger Preis“ für den Einsatz gegen die Dopingpraxis im Sport vergibt.

Deutschlandradio Kultur wiederholt alle vier Wochen Auszüge aus den interessantesten Gesprächen der Sendung und berichtet, was aus den Gästen von damals geworden ist. Vorgestellt und nachgefragt von Renate Schönfelder.