Deutsche Imame protestieren gegen Bildungsverbot für afghanische Frauen

    Schülerinnen mit Kopftüchern sitzen in einem Klassensaal; vorne sind zwei Lehrerinnen und ein beschriebenes Whiteboard zu sehen.
    Zehntklässlerinnen in einer weiterführenden Mädchenschule, fotografiert im November 2021. Sie dürfen seit ein paar Monaten nicht mehr zur Schule gehen; nun ist Frauen in Afghanistan auch der Weg zum Studium versperrt. © picture alliance / dpa / TASS / Alexandra Kovalskaya
    29.12.2022
    Die vom afghanischen Taliban-Regime erlassenen Bildungs- und Arbeitsverbote für Frauen stoßen auf scharfen Protest bei deutschen Imamen. Die Düsseldorfer „Rheinische Post“ berichtet von einer Erklärung mit der Überschrift „Nicht unser Islam!“, darin betonen 25 muslimische Geistliche, dass ein Ausschluss der Frauen von Hochschulen nicht mit ihrer Religion im Einklang stehe. Frauen daran zu hindern, Bildungsinstitutionen zu besuchen beziehungsweise zu arbeiten und sich zu verwirklichen, zementiere Strukturen der Abhängigkeit dieser Frauen vom Patriarchat, zitiert die Zeitung aus dem Papier. Dies stehe im fatalen Widerspruch zum Islam. Die Unterzeichner der Erklärung appellieren laut dem Bericht an die deutsche Politik und Zivilgesellschaft, den Frauen vor Ort zu helfen, ihre Rechte auf Bildung und Freiheit zurückzubekommen.