Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verurteilt Hundekot-Attacke

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung hat die Hundekot-Attacke des hannoverschen Ballettdirektors Marco Goecke auf die Journalistin Wiebke Hüster verurteilt. Sie sei eine "eklatante Grenzverletzung" gewesen, und zugleich ein Angriff auf das Recht zur freien Meinungsäußerung, heißt es in einer in Darmstadt verbreiteten Stellungnahme. Die Garantie, Kritik frei äußern zu können, sei notwendige Voraussetzung eines demokratischen Rechtsstaates. Gewalt dürfe niemals Ausgangspunkt einer Debatte sein. Goecke, der inzwischen entlassene Ballettdirektor der Staatsoper Hannover hatte sich am 18. Februar im Foyer des Opernhauses der für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" arbeitenden Kritikerin Hüster in den Weg gestellt und ihr Gesicht mit Hundekot beschmiert. Die Polizei ermittelt wegen vorsätzlicher Körperverletzung und Beleidigung. Der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung gehören mehr als 180 Schriftsteller, Kritiker und Übersetzer an, ebenso Sprach- und Literaturwissenschaftler, aber auch Juristen und Naturwissenschaftler. Besonders bekannt ist die Akademie für die jährliche Vergabe des Büchner-Preises, der bedeutendsten literarischen Auszeichnung im deutschsprachigen Raum.