Deutsche Aids-Gesellschaft fordert mehr Geld für HIV-Prävention

Der Präsident der Deutschen Aids-Gesellschaft (DAIG), Norbert Brockmeyer, hat die Ausgaben des Bundes für die HIV-Prävention als zu gering kritisiert. Die USA investierten 2,7 Milliarden jährlich, in Deutschland seien es vielleicht zehn Millionen, sagte Brockmeyer im Deutschlandradio Kultur.
Er verwies auf den wirtschaftlichen Aspekt: „Da muss in Deutschland eingesehen werden, dass diese Erkrankung auch eine hoch innovative Erkrankung ist, das heißt, wo man zur Not Geld wieder verdienen könnte, was ja auch nicht unbedingt verboten ist.“

Viele Staaten seien durchaus einsichtig und wollten mehr tun, letztlich scheitere die Umsetzung der Pläne aber oft an der angespannten Finanzlage.

Brockmeyer kritisierte, in Deutschland steige die Zahl der HIV-Infizierten, weil seit 1995 das Geld für die Prävention gekürzt worden sei, beispielsweise im Bereich der Streetworker. Hinzu komme, dass Aids nicht mehr als tödliche Gefahr erkannt und von den Medien als solche dargestellt werde: „Es wird so getan, als ob HIV und Aids überhaupt kein Problem mehr wären, als ob man damit hervorragend leben kann.“ Der DAIG-Präsident sprach sich für neue, zielgruppenspezifische Aufklärungsstrategien aus.