Deutsch-Französische Kooperation
Mozart und Mendelssohn, beide jung gestorben, so dass man von Jugend- und Spätwerk eigentlich nicht sprechen kann. Dennoch: Mozarts Klarinettenkonzert stammt aus seinem Todesjahr. Mendelssohns Reformations-Sinfonie, obwohl als Nr. 5 und mit hoher Opus-Zahl geführt, ist schon sehr früh entstanden. Zu einem würdigen Anlass aus voller Überzeugung komponiert, hätte der Schöpfer später sein Werk am liebsten verbrannt.
Richard Wagner wurde immerhin siebzig, fast so alt wie Mozart und Mendelssohn zusammen. Erste Pläne für die "Meistersinger" machte er bereits im Jahr 1845, also in seiner Lebensmitte. Doch andere Projekte kamen immer wieder dazwischen, so dass er sich erst 1861 wieder ernsthaft mit dem Stoff beschäftigte. Als er das Werk 1867 endlich fertiggestellt hatte, war er bereits ein berühmter, wenn auch durchaus umstrittener Komponist.
Mozart hat auch eine Vielzahl von Arien komponiert, die in keinem Bezug zu seinen Bühnenwerken stehen. Als 10-Jähriger schrieb er "Or che il dover – Tali e contanti sono”, eine Huldigungsmusik für Sigismund von Schrattenbach, den Salzburger Fürsterzbischof. Pikant daran ist der Text. Der (unbekannte) Dichter sieht sich außerstande, die angemessenen Worte zu finden und ruft deshalb die Musen um Hilfe an.
"Misero! o sogno – Aura che intorno spiri" war höchstwahrscheinlich für den Tenor Johann Valentin Adamberger bestimmt, der die Arie vermutlich 1783 bei den Weihnachtskonzerten der Pensionsgesellschaft der Wiener Tonkünstler präsentiert hat.
Auch das Klarinettenkonzert ist einem Freund "auf den Leib geschnitten", Anton Stadler, einem der besten Klarinettisten seiner Zeit. Es entstand im Herbst 1791 auf einer Prag-Reise. In einem zeitgenössischen Konzertbericht ist zu lesen: "Sollst meinen Dank haben, braver Virtuos! was du mit deinem Instrument beginnst, das hört’ ich noch nie. Hätt’s nicht gedacht, dass ein Klarinet menschliche Stimme so täuschend nachahmen könnte, als du sie nachahmst."
Mendelssohn entstammte einer jüdischen Familie, die sich aus Gründen der gesellschaftlichen Akzeptanz dem protestantischen Glauben zuwandte.
Allerdings bekannte sich Felix im Gegensatz zu seinem Vater entschieden zum evangelischen Christentum. Und er engagierte sich stark auf dem Gebiet der Kirchenmusik. Er schrieb zahlreiche geistliche Chorwerke und sinfonische Kompositionen wie die "Reformations-Sinfonie" 1829/30 für die Feier zum 300. Jahrestag der so genannten "Confessio Augustana", dem Bekenntnis des reformierten Glaubens. Wegen der revolutionären Wirren in Frankreich, die ja auch nach Deutschland überschwappten, kam die Feier in Augsburg gar nicht zustande. Die Uraufführung fand erst 1832 in Berlin statt.
Später hat sich Mendelssohn von diesem Jugendwerk distanziert, was seiner Rezeptionsgeschichte nicht gerade dienlich war. Jedenfalls war es das erste Mal
in der deutschen Musikgeschichte, dass ein ganz persönliches Glaubensbekenntnis zum Zentrum einer Sinfonie gemacht wurde. Der Schlusssatz basiert auf dem Lutherchoral "Ein feste Burg ist unser Gott".
Congresshalle Saarbrücken
Aufzeichnung vom 15.12.2006
Richard Wagner
"Die Meistersinger", Vorspiel zum 1. Akt
Wolfgang Amadeus Mozart
"Or che il dover - Tali e contanti sono"
Rezitativ und Arie für Tenor und Orchester KV 36
Wolfgang Amadeus Mozart
Klarinettenkonzert A-Dur KV 622
Wolfgang Amadeus Mozart
"Misero! o sogno - Aura che intorno spiri"
Rezitativ und Arie für Tenor und Orchester KV 431
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonie Nr. 5 D-Dur op. 107 ("Reformations-Sinfonie")
Sharon Kam, Klarinette
Martyn Hill, Tenor
Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken
Leitung: Christoph Poppen
nach Konzertende ca. 21:50 Uhr Nachrichten
Mozart hat auch eine Vielzahl von Arien komponiert, die in keinem Bezug zu seinen Bühnenwerken stehen. Als 10-Jähriger schrieb er "Or che il dover – Tali e contanti sono”, eine Huldigungsmusik für Sigismund von Schrattenbach, den Salzburger Fürsterzbischof. Pikant daran ist der Text. Der (unbekannte) Dichter sieht sich außerstande, die angemessenen Worte zu finden und ruft deshalb die Musen um Hilfe an.
"Misero! o sogno – Aura che intorno spiri" war höchstwahrscheinlich für den Tenor Johann Valentin Adamberger bestimmt, der die Arie vermutlich 1783 bei den Weihnachtskonzerten der Pensionsgesellschaft der Wiener Tonkünstler präsentiert hat.
Auch das Klarinettenkonzert ist einem Freund "auf den Leib geschnitten", Anton Stadler, einem der besten Klarinettisten seiner Zeit. Es entstand im Herbst 1791 auf einer Prag-Reise. In einem zeitgenössischen Konzertbericht ist zu lesen: "Sollst meinen Dank haben, braver Virtuos! was du mit deinem Instrument beginnst, das hört’ ich noch nie. Hätt’s nicht gedacht, dass ein Klarinet menschliche Stimme so täuschend nachahmen könnte, als du sie nachahmst."
Mendelssohn entstammte einer jüdischen Familie, die sich aus Gründen der gesellschaftlichen Akzeptanz dem protestantischen Glauben zuwandte.
Allerdings bekannte sich Felix im Gegensatz zu seinem Vater entschieden zum evangelischen Christentum. Und er engagierte sich stark auf dem Gebiet der Kirchenmusik. Er schrieb zahlreiche geistliche Chorwerke und sinfonische Kompositionen wie die "Reformations-Sinfonie" 1829/30 für die Feier zum 300. Jahrestag der so genannten "Confessio Augustana", dem Bekenntnis des reformierten Glaubens. Wegen der revolutionären Wirren in Frankreich, die ja auch nach Deutschland überschwappten, kam die Feier in Augsburg gar nicht zustande. Die Uraufführung fand erst 1832 in Berlin statt.
Später hat sich Mendelssohn von diesem Jugendwerk distanziert, was seiner Rezeptionsgeschichte nicht gerade dienlich war. Jedenfalls war es das erste Mal
in der deutschen Musikgeschichte, dass ein ganz persönliches Glaubensbekenntnis zum Zentrum einer Sinfonie gemacht wurde. Der Schlusssatz basiert auf dem Lutherchoral "Ein feste Burg ist unser Gott".
Congresshalle Saarbrücken
Aufzeichnung vom 15.12.2006
Richard Wagner
"Die Meistersinger", Vorspiel zum 1. Akt
Wolfgang Amadeus Mozart
"Or che il dover - Tali e contanti sono"
Rezitativ und Arie für Tenor und Orchester KV 36
Wolfgang Amadeus Mozart
Klarinettenkonzert A-Dur KV 622
Wolfgang Amadeus Mozart
"Misero! o sogno - Aura che intorno spiri"
Rezitativ und Arie für Tenor und Orchester KV 431
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonie Nr. 5 D-Dur op. 107 ("Reformations-Sinfonie")
Sharon Kam, Klarinette
Martyn Hill, Tenor
Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken
Leitung: Christoph Poppen
nach Konzertende ca. 21:50 Uhr Nachrichten