Detlef Heusinger würdigt Karlheinz Stockhausen

Der Komponist Detlef Heusinger hat die Arbeit von Karlheinz Stockhausen gewürdigt, der am Freitag 80 Jahre alt geworden wäre. Stockhausen sei für die neue Musik von herausragender Bedeutung, sagte Heusinger. Er habe epochale Aufsätze geschrieben und damit die theoretische Basis für die neue Musik der vergangenen 50 Jahre gelegt. Er sei zuversichtlich, dass viele von Stockhausens Werken die Zeit überdauerten.
Wörtlich sagte Heusinger. "Gerade seine frühen Werke werden heute gehört, als seien es Werke, die gerade gestern entstanden sind, weil sie nicht diese große historische Distanz hören lassen. Und deswegen bin ich ganz zuversichtlich, dass sehr, sehr vieles von seinem Werk bleiben wird."

Heusinger wies darauf hin, dass Stockhausen die Terror-Anschläge auf die Türme des World Trade Centers am 11. September 2001 nicht nur als Kunstwerk, sondern auch als verbrecherischen Akt bezeichnet habe. Man müsse die gesamte Debatte über Kunst des vergangenen Jahrhunderts bedenken, wonach fast alles als Kunst proklamiert wurde, um eine derartige Aussage zu verstehen. "Die Bilder, die wir von den einstürzenden Twin Towers haben, sind mittlerweile zur Ikone geworden. Sie sind so milliardenfach reproduziert worden, dass wir dort eine Ästhetik des Grauens vorliegen haben. Und dass Stockhauen dieses sofort erkannt hat, das kann man ihm nicht absprechen."

Das gesamte Gespräch mit Detlef Heusinger können Sie bis zum 21. Januar 2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören. MP3-Audio: Teil 1 / Teil 2