Fahrstuhlmusik

Musik zum Weghören

28:40 Minuten
Ein Porträt des französischen Komponisten Erik Satie (1866-1925)
Der französische Komponist Erik Satie erntet mit seiner "Musique d’ameublement" bis heute gleichermaßen Ruhm wie Spott. © imago / Leemage
Von Heidi Mottl |
Was heutzutage normal und bisweilen lästig erscheint, war vor rund 85 Jahren eine Innovation: Hintergrundmusik. Heute kann man ihr kaum noch entkommen.
1936 wurde Musik, die keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen soll, das erste Mal in Aufzügen in New York eingesetzt, um den Menschen die Angst vor der Höhe zu nehmen. Deshalb nennt man sie auch "Fahrstuhlmusik". Ein paar Jahre zuvor wurde die "Muzak Corporation" gegründet, die es mit ihrer Hintergrundmusik in Büros und Fabriken und sogar in die Apollo 11 schaffte.

Orientierung an Tapetenmustern

Doch schon lange, bevor die Ausweitung des Rundfunks ihren Anfang nahm, entwarf Erik Satie mit seiner "Musique d’ameublement" eine stark repetitive Musik, die sich an Tapetenmustern orientierte und mit der das bürgerliche Konzept der Kunstmusik auf den Kopf gestellt wurde. Dafür erntet Satie bis heute gleichermaßen Ruhm wie Spott. Als sein Nachfolger sah sich wiederum Brian Eno, der in den 1970er Jahren den Begriff der "Ambient music" prägte und "seine" Möbelmusik für Flughäfen konzipierte.
Egal, ob man zu den Feinden oder wenigen Verfechtern der Fahrstuhl- oder Hintergrundmusik gehört - man entkommt ihr nicht! Es reicht ein Anruf bei einer Servicenummer und schon steckt man in der musikalischen Dauerschleife.
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