Odi et amo 2.0

Wie die Neuauflage eines Rock-Oratoriums entsteht

Sänger zwischen 8 und 18 Jahren stehen an einer modernen Skulptur
Die Sänger des Knabenchores Uetersen © Chorknaben Uetersen
Von Dagmar Penzlin |
Ein Oratorium für Knabenchor und Rockband – das hat Uģis Prauliņš Ende der 1990er-Jahre geschrieben. "Odi et amo" ("Ich hasse und ich liebe") hatte für Aufsehen gesorgt. Jetzt hat der Lette sein Oratorium modernisiert. Ein Probenbesuch zu "Odi et amo 2.0".
Der Knabenchor Uetersen nahm sich dieses außergewöhnliche Projekt im Jahr 2015 zum ersten Mal vor. Der Komponist Uģis Prauliņš war selbst einmal Mitglied des Chores und unterstützte ihn bei der Einstudierung und bei den Konzerten, indem er selbst am Keyboard saß. Nach einigen erfolgreichen Konzerten entstand der Wunsch, eine Aufnahme mit "seinem" Chor ins Auge zu fassen. Prauliņš entschied zu diesem Zeitpunkt: "Wir können das gern machen, müssen aber etwas verändern!" Denn die Urfassung spiegelt die Pop- und Rockmusik der 1960er- bis 1990er-Jahre wider und seit dem habe sich so viel Neues entwickelt.

Bloß nicht stehen bleiben

Bei der Neufassung ging es Prauliņš darum, die knapp 20 Jahre seit der Entstehen der Urversion mit einzubeziehen, die Strömungen und Stile der Popularmusik, die nach 1999 entstanden sind.
 Auf dem aufgeschlagenen Cover liegt die CD.
Die CD "ODI ET AMO 2.0"© Deutschlandfunk Kultur / Cornelia de Reese
Er sagt: "Ich bin auch absolut offen für das, was die Band macht oder was durch Beatboxen und den Obertongesang von Anna-Maria Hefele dazukommt. Das sind Elemente des 21. Jahrhunderts. Mein Werk liefert die Basis aus dem 20. Jahrhundert." Zudem kam er dem Wunsch des Chores nach, das Oratorium zu erweitern. Aus 13 Teilen wurden 18.

Inspiration durch die junge Generation

Die 75 Sänger des Chores, die meisten zwischen acht und 18 Jahren, haben ihn animiert, weiter zu gehen. Uģis Prauliņš sperrt sich nicht in "seine Hörwelten", sondern ist interessiert. "Ich bin auch absolut offen für das, was die Band unternimmt oder was durch Beatboxen und den Obertongesang von Anna-Maria Hefele dazukommt. Das sind Elemente des 21. Jahrhunderts. Mein Werk liefert die Basis aus dem 20. Jahrhundert."

Probenphase

Die Autorin Dagmar Penzlin hat Mitte April die Probenphase des Chores besucht und berichtet, wie die jungen Sänger "Odi et amo 2.0" gemeinsam mit dem Komponisten erarbeiten. Die Chorknaben Uetersen lauschen konzentriert den Worten von Uģis Prauliņš, offen und konstruktiv und dabei hoch konzentriet den ungewöhnlich kreativen Probenprozess mitgestaltend. Das Ergebnis der Proben, die neue Aufnahme, hören Sie in der Folgesendung.
"Odi et amo 2.0" wird am 23.11.2018 beim Label Rondeau Production in Kooperation mit Deutschlandfunk Kultur veröffentlicht.
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