"Desire Lines"

02.06.2013
Die sechsköpfige Band Camera Obscura aus Glasgow, benannt nach der Urform der Fotokamera, ist bereits seit 1996 in Sachen Musik aktiv. Trotz des Erfolgs des letzten Albums "My Maudlin' Career" konnte sich die Band um Sängerin und Songschreiberin Tracyanne Campbell noch nicht gänzlich vom Status des Geheimtipps befreien.
Auch wenn ihr größter Bewunderer nicht mehr unter uns weilt, die BBC-Radio-Legende John Peel, bleiben sie auf ihrem fünften Studioalbum "Desire Lines" ihrem melodiösen Popstil treu.

Label: 4AD
EAN: 652637331424

Kritikerstimmen:

An romantischen Pop-Songs gibt es wahrlich keinen Mangel, selten aber leuchten sie gleich über eine Album-Länge hinweg so stilsicher und elegant wie hier. Mit erlesenen Arrangements und dank Pedal-Steel und Bläsern sowie der alles überstrahlenden Stimme von Tracyanne Campbell, die schlafwandlerisch schön wirkt wie eine besonders wohlige Form von Hypnose.
(Olga Hochweis)

Ob es am ständigen Nieselregen liegt? Seit den 90er Jahren bringt das schottische Glasgow immer wieder dezent-melancholischen Gitarrenpop hervor: Bands wie Belle and Sebastian oder Travis spielen längst auf großen Bühnen, ihren KollegInnen von Camera Obscura blieb der Schritt in den Mainstream bislang verwehrt. Gut so! Denn ein Album wie "Desire Lines" möchte man am liebsten für sich ganz alleine haben. Das Quintett um Sängerin Tracyanne Campbell zitiert den New Wave der 80er ("Troublemaker"), den Zuckerwatte-Pop der 50er ("Break It To You Gently") und destilliert daraus den ein oder anderen heimlichen Radiohit ("Do It Again"). Campbell singt dazu von Herzschmerz und Liebeswehen, ohne jemals anbiedernd zu klingen. Das ist Pop-Eleganz in Reinform - und das perfekte Album für verregnete Sommertage.
(Mathias Mauersberger)