Der zweite Bildungsweg

Von Barbara Zillmann |
Nachhilfeunterricht ist nicht mehr allein die Sache versetzungsgefährdeter Schüler. Heute lernen auch die Leistungsstärkeren, wie sie noch besser werden, wie sie Lernstoff und -stress bewältigen können. Jedes siebte Kind erhält gelegentlich solch ein "Coaching", schätzt eine Studie.
Vor allem aber ist Nachhilfe zur Privatsache geworden, bis zu 1,5 Milliarden Euro investieren Eltern jährlich dafür. Rund 4000 private Nachhilfeschulen werben um Kunden. Studenten, Teilzeitlehrer und Quereinsteiger betreuen die Kinder. Ganz individuell, so versprechen die Anbieter, was im öffentlichen Schulsystem kaum noch möglich sei. Kann der Bildungsmarkt Defizite des Bildungssystems ausgleichen?

Noch weiß die Forschung wenig über die Qualität der privaten Nachhilfe. Bildungsexperten kritisieren, dass schulische Aufgaben nach außen verlagert werden und vor allem die Kinder zahlungskräftiger Eltern profitieren. Ist es ein Ausweg, wenn das Bundesverfassungsgericht der Politik jetzt aufgibt, bei Hartz IV künftig Bildungsausgaben für Kinder zu berücksichtigen?

Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument oder im barrierefreien Textformat

Links:
Studie Nachhilfe

Bitte schicken Sie Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik und Ihr Lob an unsere E-Mail-Adresse: zeitfragen@dradio.de