Der umstrittene britische Oscar-Preisträger Peter Watkins ist tot

Er war umstritten und radikal: Jetzt ist der britische Oscar-Preisträger Peter Watkins im Alter von 90 Jahren gestorben. Den Preis hatte er 1967 gewonnen, für die Drama-Dokumentation "The War Game" über einen hypothetischen Atomangriff auf Canterbury. Wegen seiner drastischen Bilder war der Film in Großbritannien umstritten. Seinen Stil zwischen Dokumentation und Fiktion etablierte Watkins schon in seinem ersten Langfilm. 1964 drehte er "Culloden" für die BBC über eine Schlacht im 18. Jahrhundert. Darin wandte Watkins die Technik von Wochenschauberichten auf Spielszenen an. Zeitlebens hatte Watkins Schwierigkeiten seine Filme zu zeigen. Häufig hielten entweder die Produzenten die Filme unter Verschluss oder sie fanden keinen Verleih wie "Strafpark" von 1971. Watkins zeigt darin die USA in der nahen Zukunft, in der politische Gegner vorbeugend inhaftiert werden. Der Regisseur lebte die vergangenen 25 Jahre in Frankreich.