Der Tag mit Tilman Spengler

Was will China in Afrika?

Tilman Spengler
Der Sinologe Tilman Spengler © Deutschlandradio / Manfred Hilling
Moderation: Anke Schäfer · 24.07.2018
Mit dem Publizisten und Sinologen Tilman Spengler reden wir über die Causa Özil, über Chinas Entwicklungshilfe und das neue Sozialpunktesystem in China. Ferner geht es um die sogenannten Reichsbürger in Deutschland und um die Notwendigkeit einer Leseoffensive.
Um folgende Themen geht es heute im Gespräch mit Tilman Spengler:
Die Causa Özil: Politiker und Fußballfunktionäre haben sich schon reichlich zum "Fall Mesut Özil" geäußert. Der Nationalspieler hat seinen Rückzug aus der Nationalelf erklärt. Wer dazu bislang schweigt, sind die meisten seiner Mannschaftskameraden.
China: Chinas Staatspräsident Xi Jinping ist auf Staatsbesuch in verschiedenen afrikanischen Staaten. Im Gepäck: Entwicklungshilfe. Aber steckt dahinter nicht nur Kalkül? Denn schaffen es die Länder langfristig nicht aus eigener Kraft, Infrastrukturen aufzubauen und aufrecht zu erhalten, ist bald alles fest in chinesischer Hand.

Chinas Staatspräsident Xi Jinping und der Präsident von Ruanda, Paul Kagame
Chinas Staatspräsident Xi Jinping und der Präsident von Ruanda, Paul Kagame, am 23. Juli 2018 in Kigali, Hauptstadt von Ruanda.© imago/Xinhua

Warum lassen die Chinesen sich das bieten?

Ein zweites Thema aus China: Einer Studie der Freien Universität Berlin zufolge begrüßt die Mehrheit der befragten Chinesen das in etlichen Städten schon eingeführte Punktesystem zur Bewertung des Sozialverhaltens. 2200 chinesische Bürger wurden dazu interviewt. Frage an den Sinologen Spengler: Warum heißen die Chinesen diese Sozialkontrolle gut?

Verfassungsschutz und Leseoffensive

Reichsbürger: Heute stellt der Verfassungsschutz seinen Bericht vor. Welche Gefahr geht von den sogenannten Reichsbürgern aus?
Leseoffensive: Jugendliche, die kaum noch lesen können, Verlage, deren Umsätze einbrechen – Deutschland schafft gerade das Lesen ab, beklagt Susanne Gaschke. Die Journalistin fordert eine Bildungspolitik im Geist der Aufklärung. Die brauche keinen Digitalpakt, sondern eine Leseoffensive. Ist es so schlimm – brauchen wir die wirklich?

Tilman Spengler, geboren 1947 in Oberhausen und promovierter Sinologe, hat am Max-Planck-Institut für Sozialwissenschaften sowie an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften geforscht. Er war 30 Jahre lang einer der Herausgeber des "Kursbuch", begleitete Politiker auf China-Reisen, arbeitete für Rundfunk und Fernsehen, drehte eine Reihe von Dokumentarfilmen und hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, unter anderem die Romane "Lenins Hirn" und "Der Maler von Peking".

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