Der Tag mit Michael Koß

Entsetzen über Reichsflaggen

30:41 Minuten
Der Politologe Michael Koß.
Der Politologe Michael Koß hat als Parteienforscher die Ereignisse in Berlin aufmerksam verfolgt. © Hans Panichen
Moderation: Anke Schaefer · 31.08.2020
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In Berlin sind hunderte Demonstranten auf die Reichstags-Treppe gelaufen, einige schwenkten Reichsflaggen. Nun kursieren die Bilder im Netz und sorgen für Empörung. Über deren Symbolkraft sprechen wir mit dem Politologen Michael Koß.
Nach den Demonstrationen vom Wochenende werden die symbolträchtigen Bilder von den Reichsflaggen vor dem Berliner Reichstag heftig diskutiert. In rechtsextremen Kanälen werden jetzt voller Stolz vor allem die Fotos mit schwarz-weiß-roten Reichsflaggen auf den Treppen des Reichstags verbreitet. Screenshots zeigen unter anderem ein Foto, wie ein Mann eine Reichsflagge vor der Aufschrift "Dem Deutschen Volke" schwenkt.
Viele Nutzer zeigten sich angesichts solcher Bilder entsetzt, auch zahlreiche Politiker. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) twitterte: "Reichsflaggen vorm Parlament sind beschämend." Auch Innenminister Horst Seehofer (CSU) nannte den Vorfall "unerträglich". Wir sprechen über die Symbolkraft solcher Bilder mit unserem Studiogast, dem Parteienforscher Michael Koß.

Weitere Themen der Sendung sind:

  • Reichstag: Fragen an das Sicherheitskonzept der Polizei
  • Belarus: Trotz zunehmender Gewalt halten die Proteste an
  • Linkspartei: Die Parteiführung muss sich erneuern
  • Corona: Finanzminister Scholz will Besserverdienende stärker besteuern

Michael Koß, geboren 1976, studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Rechtswissenschaft in Göttingen, Besançon und Uppsala. Nach der Promotion war er bis 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Politik und Regieren in Deutschland und Europa an der Universität Potsdam und wechselte danach an das Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit Herbst 2019 hat er eine Professur an der Leuphana Universität Lüneburg.

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