Der Karneval in Deutschland gibt sich nach dem Anschlag in Hanau politisch. Politologe Michael Koß begrüßt das. Doch es müsse darum gehen, den demokratischen Bürgersinn, auch im Rest des Jahres zu leben.
Nur wenige Tage nach dem rassistischen Anschlag in Hanau finden in den deutschen Hochburgen der Karneval statt. Für den Politikwissenschaftler Michael Koß führe dies zu einer „Spitze der Politisierung“.
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Doch er habe prinzipiell eine kritischer Grundhaltung gegen die närrischen Tage, erklärt der Parteienforscher. Für ihn sei die fünfte Jahreszeit vor allem eine Art Ventil, um mal „auf dem Putz zu hauen“.
Demokratie muss eingeübt werden
Es sei aber zu begrüßen, dass sich beispielsweise Andreas Schmitt bei seiner Büttenrede bei der Veranstaltung „Mainz bleibt Mainz“ offen gegen rechte Tendenzen und Neofaschismus ausgesprochen habe. Dies sei „demokratischer Bürgersinn par excellence“, unterstreicht Koß.
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„Aber die Demokratie muss 365 Tage im Jahr verteidigt werden. Ich glaube, wir sind an der Stelle fast angekommen.“ Es gelte daher, dass auch in diesem Bereich Übung den Meister mache.
(rzr)
Michael Koß, geboren 1976, studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Rechtswissenschaft in Göttingen, Besançon und Uppsala. Nach der Promotion war er bis 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Politik und Regieren in Deutschland und Europa an der Universität Potsdam und wechselte danach an das Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit Herbst 2019 hat er eine Professur an der Leuphana Universität Lüneburg.