Der Tag mit Martina Weyrauch

Forderung nach Aktionsplan gegen Rechtsextremismus

30:42 Minuten
Martina Weyrauch, Leiterin der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung
Die Leiterin der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung, Martina Weyrauch. © picture-alliance/dpa/Patrick Pleul
Moderation: Julius Stucke  · 22.02.2020
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Bundesinnenminister Horst Seehofer hat angekündigt, nach dem Anschlag von Hanau die Polizeipräsenz zu erhöhen. Wir sprechen darüber mit der Leiterin der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung, Martina Weyrauch. Weitere Themen sind die Einigung in Thüringen, die Wahl in Hamburg und die Rolle von Mäzenen.
Nach dem Anschlag in Hanau mit elf Toten dringen Grüne und FDP im Bundestag auf einen schnellen Aktionsplan gegen Rechtsextremismus in Deutschland. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) kündigte an, den Polizeischutz bundesweit zu verstärken, vor allem bei "sensiblen Einrichtungen" wie Moscheen. Außerdem soll die Präsenz an Bahnhöfen, Flughäfen und im grenznahen Raum erhöht werden. Wir sprechen über die Wirksamkeit solcher Maßnahmen mit unserem Studiogast, der Leiterin der brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung, Martina Weyrauch. Dabei interessiert uns auch die Rolle der politischen Bildung im Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus. Was tun?

Einigung in Thüringen

Linke, SPD, Grüne und CDU haben sich verständigt, wie sie die Thüringen-Krise beenden wollen. Am 4. März soll Bodo Ramelow in Erfurt zum Ministerpräsidenten einer rot-rot-grünen Minderheitsregierung gewählt werden. Im April 2021 sind dann Neuwahlen geplant. Ist die Regierungskrise damit beendet?
Nicht zuletzt wegen des Chaos in Thüringen schauen die Bundesparteien mit Spannung auf die morgige Bürgerschaftswahl in Hamburg. SPD und Grüne geben sich siegessicher, CDU und FDP wirken nervös. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil setzt für seine Partei auf ein Hamburger Signal, das die Stimmung in der Partei nach verlorenen Landtagswahlen und dem langen Gerangel um den Parteivorsitz aufhellen könnte.

Mäzene auf dem Vormarsch

Amazon-Chef Jeff Bezos kündigte diese Woche an, zehn Milliarden Dollar für den Klimaschutz zu spenden. Aber auch in der Kultur spielen Mäzene eine immer größere Rolle. Gerade wurde bekannt, dass SAP-Mitgründer Hasso Plattner Käufer des teuersten je ersteigerten Gemäldes "Meules" (Getreideschober- 1890) des Malers Claude Monet war. Das Bild war im Mai 2019 beim Auktionshaus Sotheby’s in New York für den Rekordpreis von 110,7 Millionen Dollar unter den Hammer gekommen und der Käufer galt zunächst als unbekannt.
Ab heute können Besucher das Werk in dem von Plattner gestifteten Museum Barberini in Potsdam sehen. Das Bild wird nach Angaben des Museums erstmals seit 1945 öffentlich ausgestellt. Unser Studiogast Weyrauch war gestern zur Eröffnung bereits in der Monet-Ausstellung. Sind Mäzene ein Glücksfall oder ein Problem?
(gem)

Martina Weyrauch, geboren 1958 in Ostberlin, leitet seit Oktober 2000 die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung. Nach einer Ausbildung zur Kleidungsfacharbeiterin studierte sie Rechtswissenschaft an der Humboldt-Universität in Berlin und promovierte 1986 zum Internationalen Strafrecht und Völkerrecht.

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