Der Tag mit Friedrich Küppersbusch

Wie umgehen mit dem Terror von rechts?

29:42 Minuten
Friedrich Küppersbusch in der ARD-Talkshow Maischberger im WDR Studio BS 3. Köln, 06.12.2017 *** Friedrich Küppersbusch on the ARD Talkshow Maischberger in the WDR Studio BS 3 Cologne 06 12 2017 Foto:xC.xHardtx/xFuturexImage
Friedrich Küppersbusch spricht über Rechtsterrorismus, Verkehr und psychische Probleme. © imago stock&people
Moderation: Anke Schaefer · 25.07.2019
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In Zittau ist eine Politikerin Opfer eines Anschlags geworden, immer mehr Menschen melden sich wegen psychischer Leiden krank und in Berlin diskutiert man den Verkehr in Tirol. Über diese Themen sprechen wir mit dem Journalisten Friedrich Küppersbusch.
Wenn am Wochenende die Sommerferien in Süddeutschland beginnen, staut es sich auf den Autobahnen, die in die Urlaubsländer führen. Am Brenner gibt es eine neue Regelung: Von sieben Uhr am Samstag bis 19 Uhr am Sonntag dürfen Autofahrer bei Stau nicht mehr über die Nebenstraßen ausweichen. Was die Tiroler freut, ärgert die Deutschen. Beim Transitgipfel in Berlin kommen am Donnerstagmittag die Verkehrsminister beider Länder zusammen, um den Verkehr auf der Brennerroute zu regeln. Außerdem soll eine Korridormaut für Lkw diskutiert werden, mit der das Verkehrsaufkommen reduziert werden soll. Friedrich Küppersbusch fragen wir: Wann regeln wir endlich unseren Güterverkehr?
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nach Alternativen. Die eine ist das Fliegen. Aber das gilt als noch größerer Klimakiller als das Autofahren. Viel geringer fällt die CO2-Bilanz beim Bahnfahren aus. Aber das ist in Deutschland oft zu teuer, die Züge sind zu voll und das Streckennetz ist nicht genug ausgebaut. Wir reden mit unserem Gast über die Frage: Wann wird das deutsche Streckennetz attraktiver?

Offener Umgang mit psychischen Problemen?

Während die einen Arbeitnehmer versuchen, sich im Urlaub zu erholen, lassen sich andere immer öfter krankschreiben - und zwar wegen psychischer Probleme. Die Zahl der Krankschreibungen hat sich in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdreifacht. Zu diesem Ergebnis kommt der "Psychoreport 2019" der DAK-Gesundheit. Andreas Storm, Vorstandschef der Krankenkasse, führt das darauf zurück, dass Patienten offener mit dem einstigen Tabu umgehen. Auch die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) teilt diese Ansicht. Die Linken finden allerdings, dass auch Stress am Arbeitsplatz eine Ursache ist. Wir fragen: Sind wir ehrlicher oder bloß dünnhäutiger geworden?
Am Mittwochabend haben Unbekannte einen Anschlag auf die Politikerin Ramona Gehring (Linke) in Zittau verübt. Ein Sprengkörper am Haus zerstörte die Fenster ihres Wohnhauses, Menschen wurden nicht verletzt. Ob es sich um eine politisch motivierte Tat handelt, ist noch unklar, allerdings hat die Soko Rex des Polizeilichen Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrums gemeinsam mit dem Staatsschutzdezernat der Polizeidirektion Görlitz die Ermittlungen übernommen. In jüngster Vergangenheit ist es immer wieder zu Anschlägen auf Politiker gekommen. Und immer wieder wurde dabei rechte Gewalt verurteilt. Gerät diese Reaktion zur Routine? Was tun gegen die Sprach- und Hilflosigkeit gegen Rechts?
Schließlich beschäftigen wir uns auch mit einem leichten Thema, auch wenn einigen Fans der Abschied womöglich schwer fallen wird: Uli Hoeneß will angeblich nicht mehr Präsident des FC Bayern sein. Laut Medienberichten wird er nicht mehr für das Amt kandidieren. Was Hoeneß wirklich will, das will er der Presse aber nicht sagen, sondern erst dem Bayern-Aufsichtsrat am 29. August. Wird sich nach dem Weggang auch sein etabliertes Machtsystem im Verein verändern? Auch diese Frage stellen wir unserem Gast, Friedrich Küppersbusch.

Friedrich Küppersbusch, geboren 1961 in Velbert bei Düsseldorf, ist Journalist, Moderator und Produzent. Seit 1987 arbeitete er als Autor für die WDR-Politiksendung ZAK, die er später auch moderierte. Dafür erhielt er 1991 den Adolf-Grimme-Preis. Die Moderationen aus ZAK sind 1997 als Buch erschienen. Von 2000 bis 2006 produzierte Küppersbusch die n-tv-Sendung "Maischberger". Seit 2003 schreibt er die Interview-Kolumne "Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?" für die taz.

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