Der Tag mit Christoph von Marschall

Warten auf Mays Plan B

Christoph von Marschall, Redakteur beim Berliner "Tagesspiegel"
Christoph von Marschall, diplomatischer Korrespondent beim Berliner "Tagesspiegel" © picture alliance / Karlheinz Schindler/dpa-Zentralbild/ZB
Moderation: Korbinian Frenzel  · 21.01.2019
Mit einem Plan B will die britische Premierministerin Theresa May eine Lösung im Brexit-Streit mit dem Parlament finden. Wir sprechen darüber mit dem Tagesspiegel-Journalisten Christoph von Marschall. Weitere Themen sind die Sanktionen gegen Iran, Facebooks Werbetour und die Innovationskraft der alternden Gesellschaft.
Großbritanniens Premierministerin Theresa May will den Abgeordneten des Unterhauses in London darlegen, wie ein geregelter EU-Austritt doch noch gelingen soll. Die Rede ist von einem Plan B, der am 29. Januar im Unterhaus debattiert und abgestimmt werden könnte. Bisher ist die Skepsis groß, auch bei der Bundesregierung. Wir sprechen darüber mit unserem Studiogast, dem Tagesspiegel-Journalisten Christoph von Marschall.

Neue Sanktionen gegen Teheran

Ein weiteres Thema sind neue Sanktionen der Bundesregierung gegen den Iran. Grund sei der Verdacht, dass der Geheimdienst des Landes Mordanschläge in Europa verübt und weitere geplant habe, berichtete die "Süddeutsche Zeitung". Deshalb werde das Luftfahrtbundesamt in Braunschweig die Betriebserlaubnis für die iranische Mahan-Airline aussetzen. Das Auswärtige Amt teilte mit, über "interne politische Abstimmungsprozesse" gebe man "keine Auskunft".

Facebooks Charme-Offensive

Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg ist in Deutschland auf Werbetour. "Wir sind nicht dasselbe Unternehmen wie 2016 oder auch noch vor einem Jahr", verkündete Sandberg auf der Innovationskonferenz DLD. Facebook unternehme mehr gegen hasserfüllte Beiträge und die Manipulation der öffentlichen Meinung. Ist dieser Charme-Offensive zu trauen und welches Internet wollen wir?
Das Berliner Demografie Forum beschäftigt sich mit der alternden Gesellschaft. Die mit Politikern, Wirtschafts- und Bevölkerungswissenschaftlern besetzte Dialogplattform warnt davor, nur negative Trends auszumachen. Bleibt Deutschland trotzdem innovativ? (gem)

Christoph von Marschall, geboren 1959 in Freiburg, studierte Osteuropäische Geschichte und Politikwissenschaften. Seit 1991 ist er Redakteur beim Tagesspiegel, war Leiter der Meinungsredaktion, Washington-Korrespondent und arbeitet heute als diplomatischer Korrespondent. Als erster Helmut-Schmidt-Stipendiat der Zeit-Stiftung und des German Marshall-Funds war er 2017/18 einige Monate in den USA, um sein jüngstes Buch "Wir verstehen die Welt nicht mehr. Deutschlands Entfremdung von seinen Freunden" zu schreiben. Erschienen sind von ihm auch die USA-Bücher: "Barack Obama. Der schwarze Kennedy", "Michelle Obama. Ein amerikanischer Traum" und "Was ist mit den Amis los? Über unser zwiespältiges Verhältnis zu den USA".

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