Der Tag mit Christina Weiss

Warum Trump am Independence Day Panzer auffahren lässt

29:01 Minuten
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Die parteilose Publizistin Christina Weiss war von 2002 bis 2005 Kulturstaatsministerin. © Deutschlandradio Kultur
Moderation: Anke Schaefer · 04.07.2019
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Donald Trump hat den US-Nationalfeiertag zu einer Militärparade umfunktioniert. Eine gute Idee? Das fragen wir die ehemalige Kulturstaatsministerin Christina Weiss. Mit ihr sprechen wir auch über die EU-Postenvergabe, den Prozess gegen die Umwelthilfe und #wirbleibenmehr.
Als ehemaliger Host einer Reality-TV-Show kennt sich Donald Trump mit Inszenierungen aus. So ist es vielleicht auch nur folgerichtig, dass der US-Präsident die Dramaturgie der Feierlichkeiten zum heutigen Independence Day selbst in die Hand nimmt.
Mit dem Resultat, dass der Nation Panzer, Kampfjets und eine Rede des Präsidenten am Lincoln Memorial präsentiert werden. "Wir werden einen großartigen 4. Juli in Washington D.C. haben. Wie keiner je zuvor, ganz besonders", kündigte Trump vollmundig an.
Vorbild für diesen Plan ist offenbar Frankreich, wo der Nationalfeiertag traditionell mit einer Militärparade begangen wird. In den USA hagelt es gleichwohl heftige Kritik an Trumps Vorhaben, zum einen weil dadurch die Streitkräfte politisch instrumentalisiert würden. Zum anderen, weil ein zuvor unpolitischer Familienfeiertag militarisiert werde.
Ist diese Kritik berechtigt oder ist Trumps "Salute to America" am Ende vielleicht gar keine so schlechte Idee? Das fragen wir die frühere Kulturstaatsministerin Christina Weiss.

#wirbleibenmehr in Chemnitz - eine gute Idee?

Mit Weiss wollen wir außerdem über mögliche Konsequenzen aus den Querelen um die Besetzung des EU-Kommissionspräsidentenamtes sprechen: Wie kann der Prozess der Vergabe von EU-Posten verbessert werden?
Weitere Themen der Sendung:
  • #wirbleibenmehr: Verschärft das Open-Air-Festival "Kosmos Chemnitz" die gesellschaftliche Spaltung in der Stadt?
  • BGH pro Umwelthilfe: Die Richter sehen in den Abmahnaktivitäten des Vereins keinen Rechtsmissbrauch

Christina Weiss ist Publizistin, Beraterin und Hochschullehrerin. Die Literaturwissenschaftlerin war von 2002 bis 2005 Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und Staatsministerin im Bundeskanzleramt. Davor war sie in den 1990-ern zehn Jahre lang Kultursenatorin in Hamburg, zeitweise im Senat auch für die Gleichstellung zuständig. Weiss engagiert sich in verschiedenen Stiftungen und ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland.