Der Tag mit Christian Höppner

Rätselraten nach dem Merkel-Interview

30:20 Minuten
Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates und ehemals Präsident des Deutschen Kulturrates, in der Akademie der Künste mit dem Brandenburger Tor im Hintergrund.
Der Präsident des Deutschen Kulturrates, Christian Höppner. © Christoph Soeder/dpa/picture alliance
Moderation: Korbinian Frenzel  · 16.05.2019
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Jüngste Äußerungen von Kanzlerin Angela Merkel heizen Spekulationen über ihren Wechsel nach Brüssel an. Wir sprechen darüber mit dem Musiker Christian Höppner. Weitere Themen sind die TV-Duelle zur Europawahl, der Umgang mit der AfD und die Debatte über die Nationalhymne.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat mit Äußerungen zu ihrem gestiegenen Verantwortungsgefühl für Europa Spekulationen über einen Wechsel auf einen wichtigen EU-Posten angeheizt. In einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" kündigte sie an, sich künftig mit noch größerem Einsatz als bisher für die Zukunft Europas einzusetzen.
EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hatte Ende April erklärt, er halte es für denkbar, dass Merkel nach ihrer Zeit als Kanzlerin eine Rolle auf europäischer Ebene übernehme. Wir sprechen darüber in unserer Mittagssendung mit unserem Studiogast, dem Generalsekretär des Musikrates, Christian Höppner.

Europa-Debatten im TV

Schon einmal sind der Sozialdemokrat Frans Timmermans und der EVP-Politiker Manfred Weber zum TV-Duell angetreten. Im ZDF diskutieren die beiden Spitzenkandidaten für die Europawahl heute Abend noch einmal. Erst am Vorabend hatte es eine TV-Debatte in einer größeren Runde gegeben, bei der neben Weber, Timmermans auch die Grünen-Politikerin Ska Keller, die amtierende EU-Kommissarin für Wettbewerb, Margrethe Vestager, für die Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (Alde) sowie Nico Cué für die Europäische Linke und Jan Zahradil für die Allianz der Konservativen und Reformer in Europa (Akre) gegeneinander angetreten waren. Wie fernsehtauglich ist die Europapolitik?

Der Umgang mit der AfD

Ein weiteres Thema ist die wiederholte Abstimmung im Deutschen Bundestag über den AfD-Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten. Es ist bereits der zweite Versuch des Abgeordneten Gerold Otten, eine Mehrheit der Stimmen zu erzielen. Wie umgehen mit der AfD?
Kunst muss autonom sein, davon waren Linke und Liberale lange überzeugt. Doch das verändere sich gerade, schreibt der Journalist Wolfgang Ulrich in seinem Artikel "Auf der dunklen Scholle", der in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung "Die Zeit" erschienen ist. Rechts gesinnte Künstler träten als letzte Verteidiger der Kunstfreiheit auf und das habe weitreichende Folgen. Wer ist heute der Verfechter der freien Kunst?
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hatte sich kürzlich eine neue Nationalhymne gewünscht. Mit dem Deutschlandlied könnten sich viele Ostdeutsche nicht identifizieren, sagte der Linken-Politiker und löste eine Debatte aus. Der Musiker Höppner hat sich darüber geärgert und widerspricht Ramelow.
(gem)

Christian Höppner, Jahrgang 1956, ist Cellist, Dirigent, Generalsekretär des Deutschen Musikrates und ehemaliger Präsident des Deutschen Kulturrates. Seit 1986 unterrichtet er Violoncello an der Universität der Künste in Berlin.

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