Der Tag mit Andres Veiel

Wie inszeniert ist das Ringen um die Regierung?

Filmregisseur Andres Veiel
Filmregisseur Andres Veiel © Foto: Carsten Kampf
Moderation: Anke Schaefer · 06.02.2018
Die Koalitionsverhandlungen waren noch nie so langwierig und ermüdend wie 2017/2018. Wer kann diesem Schauspiel noch etwas abgewinnen? Das fragen wir den Regisseur Andres Veiel. Außerdem in der Sendung: das Burgtheater und die Metoo-Debatte, heftige Einbrüche an den Börsen und neue Filme auf der Berlinale.
Noch immer wird in Deutschland um eine Regierungskoalition verhandelt. Es werden Themen auf- und wieder zugeschnürt und wieder auf und zu und so weiter. Zuletzt ging es um die von der SPD geforderte Bürgerversicherung und um eine mögliche Einschränkung befristeter Arbeitsverträge. Morgen soll der Koalitionsvertrag stehen, heißt es, aber weiß man's? Sehen wir uns hier womöglich mit einer großen politischen Inszenierung konfrontiert, bei der der letzte Vorhang einfach nicht fallen will? Darüber sprechen wir mit unserem Gast, dem Film- und Theaterregisseur Andres Veiel.
Ein Kurssturz an der Wall Street zieht heute den deutschen Aktienindex in die Tiefe. Gefürchtet wird, dass die Leitzinsen weltweit steigen und die Zeit des "billigen Geldes" vorbei ist. Die Stimmung an den Finanzmärkten hat sich gedreht. Ist das nur eine Kurskorrektur? Oder gar ein Hinweis auf eine neue Finanzkrise?
Große Kunst oder autoritäre Machtausübung, wie ist das Verhalten mancher Regisseure einzuschätzen? Auch das ist ein Thema unserer Sendung, denn die Metoo-Debatte ist am Theater angekommen. Vorwürfe, Schauspielerinnen herabzuwürdigen und sexistisch zu demütigen, gingen jüngst an den Intendanten des Wiener Burgtheaters, Michael Hartmann.
In einer guten Woche, am 15. Februar, beginnen die Filmfestspiele in der Hauptstadt. Welche gesellschaftlichen Debatten werden die diesjährige Biennale prägen? Wir geben einen Ausblick.

Der Filmemacher Andres Veiel, Jahrgang 1959, stammt aus Stuttgart. Er studierte Psychologie und absolvierte parallel eine Ausbildung in Regie und Dramaturgie am Künstlerhaus Bethanien in Berlin, unter anderem bei Krzysztof Kieślowski. Seinen ersten Dokumentarfilm fürs Kino drehte er im Jahr 1992. Zwei Jahre später folgte "Balagan". Einem großen Publikum bekannt wurde Veiel 2001 durch den Dokumentarfilm "Black Box BRD". 2011 folgte sein erster Spielfilm "Wer wenn nicht wir", der im Wettbewerb der Berlinale Premiere hatte und der mit dem Alfred-Bauer-Preis ausgezeichnet wurde. 2005 wurde sein Theaterstück "Der Kick" uraufgeführt. Im vergangenen Jahr folgte der Dokumentarfilm "Beuys".

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