Der Stoiber-Rückzug
Chaos, Vorhang und endlich, nach einem finale furioso, der Abgang. Das Ende der Ära Stoiber. Möglich scheint in der Politik tatsächlich alles, aber auch das Gegenteil von allem. Genau so, frei nach Karl Valentin, hat in diesen Tagen die CSU agiert. Nach dem Adios Amigos, mit dem sich einst Max Streibl zum politischen Notausgang quälte, heute im letzten Akt des Stoiber-Drams: ein krachledernes Kreuther Avanti Dilettanti.
Die Politakteure an der Rampe geben sich erbarmungslos. Gleichsam im Fünf-Minuten-Takt dementiert der eine den andern, die Geschlossenheit der CSU fest im Auge und ebenso das Wohl des Landes, das eigene natürlich auch. Was kümmert da schon das Geschwätz von gestern. Tempora mutantur et nos in illis, hätte weiland der Altphilologe Strauß gesagt. Die Zeiten ändern sich schließlich, und der Politiker gilt seit jeher als besonders anpassungsfähig.
Die CSU-Akteure haben in diesen Tagen beim Kampf um die Macht im Freistaat ein grandioses Schlachtengemälde gezeichnet. Da hatte in Ermangelung einer Gesamtstrategie ein jeder seine eigene. Edmund Stoiber bei dem Versuch, alles aussitzen zu wollen, die potenziellen Nachfolger bei dem Bemühen, das Gemetzel um die Nachfolge möglichst unbeschadet zu überstehen und dem Kontrahenten keinerlei Terraingewinn zuzugestehen.
Und so diskutierten sie denn sie denn Tage und Nächte, schlugen wacker Scheingefecht um Scheingefecht, und nutzten die Medien als treue Büttel. Es fochten Franken gegen Oberbayern, Parteisoldaten gegen Hasardeure, und auf CSU-Art, Väter gegen einen werdenden Vater.
Solange, bis endlich in Stoiber die Erkenntnis gereift war, dass er den Schlussstrich ziehen musste hinter dieses unwürdige Schauspiel. Edmund Stoiber, der vieles hätte werden können, Bundespräsident, EU-Kommissionspräsident, Superminister, nur das nicht, was er werden wollte, nämlich Bundeskanzler, Stoiber, der in 14 Amtsjahren Bayern zum leistungsfähigsten Bundesland gepusht und sich zum erfolgreichsten Ministerpräsidenten entwickelt hatte, er scheiterte letztendlich an sich selbst. Ein ruhmloses Ende wie bei all den andern auch, denen die Droge Macht letztendlich die Einsicht in den Stand der Dinge vernebelt hatte.
Kein Haus bestellt, keine klare Nachfolgeregelung. Der mögliche Nachfolger im Staatsamt kurz vor dem Rentenalter, die Kronprinzen für die Parteispitze beharken sich, und die CSU-Landesgruppe fühlt sich bei alledem wieder einmal übergangen. Der Parteibasis schaudert’s,
und die Zwerge aus der bayrischen Parteienkonkurrenz schöpfen wieder einmal Hoffnung. Ach ja.
In Bayern werden stürmische Wochen bevorstehen. In Berlin wohl kaum. Die Union wird die Causa Stoiber unbeschadet überstehen. Und die Große Koalition, trotz mancher Krokodilstränen der SPD, übersteht dies allemal.
Die CSU-Akteure haben in diesen Tagen beim Kampf um die Macht im Freistaat ein grandioses Schlachtengemälde gezeichnet. Da hatte in Ermangelung einer Gesamtstrategie ein jeder seine eigene. Edmund Stoiber bei dem Versuch, alles aussitzen zu wollen, die potenziellen Nachfolger bei dem Bemühen, das Gemetzel um die Nachfolge möglichst unbeschadet zu überstehen und dem Kontrahenten keinerlei Terraingewinn zuzugestehen.
Und so diskutierten sie denn sie denn Tage und Nächte, schlugen wacker Scheingefecht um Scheingefecht, und nutzten die Medien als treue Büttel. Es fochten Franken gegen Oberbayern, Parteisoldaten gegen Hasardeure, und auf CSU-Art, Väter gegen einen werdenden Vater.
Solange, bis endlich in Stoiber die Erkenntnis gereift war, dass er den Schlussstrich ziehen musste hinter dieses unwürdige Schauspiel. Edmund Stoiber, der vieles hätte werden können, Bundespräsident, EU-Kommissionspräsident, Superminister, nur das nicht, was er werden wollte, nämlich Bundeskanzler, Stoiber, der in 14 Amtsjahren Bayern zum leistungsfähigsten Bundesland gepusht und sich zum erfolgreichsten Ministerpräsidenten entwickelt hatte, er scheiterte letztendlich an sich selbst. Ein ruhmloses Ende wie bei all den andern auch, denen die Droge Macht letztendlich die Einsicht in den Stand der Dinge vernebelt hatte.
Kein Haus bestellt, keine klare Nachfolgeregelung. Der mögliche Nachfolger im Staatsamt kurz vor dem Rentenalter, die Kronprinzen für die Parteispitze beharken sich, und die CSU-Landesgruppe fühlt sich bei alledem wieder einmal übergangen. Der Parteibasis schaudert’s,
und die Zwerge aus der bayrischen Parteienkonkurrenz schöpfen wieder einmal Hoffnung. Ach ja.
In Bayern werden stürmische Wochen bevorstehen. In Berlin wohl kaum. Die Union wird die Causa Stoiber unbeschadet überstehen. Und die Große Koalition, trotz mancher Krokodilstränen der SPD, übersteht dies allemal.