Der Staat als Drogendealer
Hilfe statt Strafe: In den 90er Jahren kam es in Deutschland zur so genannten Wende in der Drogenpolitik. Abhängige betrachtete man nicht mehr als Kriminelle, sondern als Patienten. Eine Vorreiterrolle spielte bei dieser Drogenpolitik die Stadt Hamburg. Hier richtete man die ersten Übernachtungsstätten und Therapiezentren für Drogenkonsumenten ein, hier öffneten 1994 einige Fixerstuben.
1998: Regierungswechsel in Deutschland. Was es in Hamburg schon gab, breitete sich allmählich im ganzen Bundesgebiet aus. Der rot-grüne Koalitionsvertrag sah Heroin-Modellversuche vor, die damalige Drogenbeauftragte Christa Nickels trieb sie voran. Immer mehr Fixerstuben wurden eingerichtet.
Im Februar 2002 startete dann das Modellprojekt Heroinabgabe, finanziert von Bund, Ländern und Kommunen. Abhängige, bei denen bisherige Drogentherapien nicht erfolgreich waren oder bei denen die Methadonsubstitution nicht befriedigend verlief, erhielten nun Heroin als Medikament. 1120 Suchtkranke aus sieben deutschen Städten – darunter Hamburg und Frankfurt – nahmen an dem Versuch teil. Mit Erfolg, sagen Forscher der Universität Hamburg, die das Projekt wissenschaftlich begleiteten.
Deutliche Verbesserung der Gesundheit, verringerter Drogenkonsum, nachlassende Kriminalität und teilweise sogar Integration in den Arbeitsmarkt – Ergebnisse, die die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Sabine Bätzing überzeugt haben. Sie plädiert dafür, das Arznei- und Betäubungsmittelgesetz zu ändern, um eine kontrollierte Heroinabgabe an Suchtkranke auch über das Projekt hinaus zu ermöglichen.
Das wollen auch die SPD, die Grünen, die FDP und die Linksfraktion. Aber die Union sperrt sich bislang. Der Staat als Drogendealer – nein danke. Außerdem sei das Projekt, das im Jahr pro Patient rund 18.000 Euro kostet, zu teuer – weil mit Diamorphin, also Heroin, behandelt wird. Eine Behandlung mit dem Heroinersatzstoff Methadon ist nicht einmal halb so teuer, aber in manchen Fällen eben auch nicht halb so wirksam.
Am 31. Dezember dieses Jahres läuft der Modellversuch aus. Dass die betroffenen Städte das Projekt auf Dauer aus eigener Tasche finanzieren können, gilt als unwahrscheinlich. Verantwortliche befürchten, dass die Patienten bei einem Therapieabbruch gesundheitlich und psychisch schwere Rückschläge erleiden würden.
Im Februar 2002 startete dann das Modellprojekt Heroinabgabe, finanziert von Bund, Ländern und Kommunen. Abhängige, bei denen bisherige Drogentherapien nicht erfolgreich waren oder bei denen die Methadonsubstitution nicht befriedigend verlief, erhielten nun Heroin als Medikament. 1120 Suchtkranke aus sieben deutschen Städten – darunter Hamburg und Frankfurt – nahmen an dem Versuch teil. Mit Erfolg, sagen Forscher der Universität Hamburg, die das Projekt wissenschaftlich begleiteten.
Deutliche Verbesserung der Gesundheit, verringerter Drogenkonsum, nachlassende Kriminalität und teilweise sogar Integration in den Arbeitsmarkt – Ergebnisse, die die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Sabine Bätzing überzeugt haben. Sie plädiert dafür, das Arznei- und Betäubungsmittelgesetz zu ändern, um eine kontrollierte Heroinabgabe an Suchtkranke auch über das Projekt hinaus zu ermöglichen.
Das wollen auch die SPD, die Grünen, die FDP und die Linksfraktion. Aber die Union sperrt sich bislang. Der Staat als Drogendealer – nein danke. Außerdem sei das Projekt, das im Jahr pro Patient rund 18.000 Euro kostet, zu teuer – weil mit Diamorphin, also Heroin, behandelt wird. Eine Behandlung mit dem Heroinersatzstoff Methadon ist nicht einmal halb so teuer, aber in manchen Fällen eben auch nicht halb so wirksam.
Am 31. Dezember dieses Jahres läuft der Modellversuch aus. Dass die betroffenen Städte das Projekt auf Dauer aus eigener Tasche finanzieren können, gilt als unwahrscheinlich. Verantwortliche befürchten, dass die Patienten bei einem Therapieabbruch gesundheitlich und psychisch schwere Rückschläge erleiden würden.