Der Schriftsteller und KZ-Überlebende Boris Pahor ist tot

    Der Schriftsteller und Überlebende mehrerer Konzentrationslager, Boris Pahor, spricht am 25.06.2014 in Hamburg in der KZ Gedenkstätte Neuengamme bei der Eröffnung der Ausstellung «Letzte Zeugen - Erinnerungen von Häftlingen der faschistischen Lager».
    Der Schriftsteller und Überlebende mehrerer Konzentrationslager, Boris Pahor, aufgenommen 2014. © picture alliance / dpa / Axel Heimken
    Der slowenisch-italienische Schriftsteller Boris Pahor ist im Alter von 108 Jahren in Triest gestorben. Das berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA. Pahor gilt als der international bekannteste Vertreter der kritischen slowenischen Gegenwartsliteratur. Nach dem Anschluss Triests an Italien 1918 musste der zur slowenischen Minderheit gehörende Pahor 1920 mit ansehen, wie Faschisten das slowenische Kulturhaus anzündeten. Seine Muttersprache Slowenisch durfte unter der Diktatur Musssolinis nicht mehr gesprochen werden. Als Widerstandskämpfer wurde Pahor während des Zweiten Weltkriegs in vier NS-Konzentrationslagern interniert. Seine Erlebnisse hat er in dem Werk "Nekropolis" verarbeitet. Zu seinen Werken, die in deutscher Übersetzung vorliegen, zählen "Villa am See", "Die Verdunkelung", "Nomaden ohne Oase", "Im Labyrinth" und "Geheime Sprachgeschenke".