Der scharfe Hund

Von Thomas Klug und Tim Lang |
"Warnung vor dem Hunde" steht am Gartenzaun. Auf dem Bild daneben eine Bestie mit gefletschten Zähnen. Der Sinn ist klar. Hier soll das Eigentum samt Herrchen beschützt werden, auch wenn nur ein dünnes Wuff-Wuff aus dem Vorgarten schallt. Ein Zwergpinscher oder Pudel wahrscheinlich - Abschreckung. In der Politik ist das nicht anders. Auch hier muss der Vorgarten mit seinen Gartenzwergen und das Eigentum vor fremden Übergriffen beschützt werden. Nur heißen die Aufpasser hier nicht Wachhund, sondern Generalsekretär.
General und Sekretär. Das klingt wie die Kreuzung zweier Gattungen, die nicht zueinander passen. Und so ist es ja auch. Eine fatale Kreuzung. Ein Großmaul ohne Kompetenz. Ein chronischer Dauerkläffer an der kurzen Leine. Besonders hörig, besonders leidenschaftlich, besonders aggressiv. Die Parteien brauchen das. Zumindest die meisten. Einen, der für Stimmung sorgt. Einen, der die Grenzen absteckt. Einen, der das Terrain verteidigt und vor Themendiebstahl schützt. Einer, der die vorgegebene Richtung auf Gedeih und Verderb vorn am Gartentor verteidigt.

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