Der russische Sänger Juri Schewtschuk muss vor Gericht

    Ein Plakat auf einer Demo zeigt das durchgestrichene Gesicht von Vladimir Putin.
    Ein Plakat auf einer Demo zeigt das durchgestrichene Gesicht von Vladimir Putin. © imago-images / Future Image / Christoph Hardt
    21.05.2022
    Dem Rockstar Juri Schewtschuk wird die Diskreditierung der russischen Armee vorgeworfen. Bei einem Konzert habe er die Offensive gegen die Ukraine und Präsident Putin verurteilt, teilte ein Gericht in Ufa der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti mit. Der 65-Jährige Sänger, der in St. Petersburg lebt, sagte vor seinem Publikum in Ufa laut einem online verbreiteten Video, dass "Vaterland nicht bedeutet, dem Präsidenten ständig in den A... zu kriechen". "Jetzt töten wir Menschen in der Ukraine, warum? Unsere Jungs sterben in der Ukraine, warum?", rief er der Menge zu. Die Jugend der Ukraine und Russlands sterbe wegen "der napoleonischen Pläne unseres Cäsars". Schewtschuk droht in diesem Fall eine Geldstrafe, bei Wiederholung allerdings bis zu fünf Jahre Haft. Als Anführer der in der ehemaligen Sowjetunion sehr bekannten Rockband DDT prangerte Schewtschuk im Laufe der Jahre wiederholt den Einfluss von Putin an und stellte ihn 2010 sogar bei einem im Fernsehen übertragenen Treffen zur Rede. Er begann seine Karriere in den 80er Jahren und erlangte mit seinen systemkritischen Liedern große Popularität.