Der nette Nazi von nebenan

Von Peter Marx und Steffen Oldoerp · 24.11.2010
Elf Monate vor der nächsten Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern ist die NPD schon mitten im Wahlkampf. Die Neonazis wollen ihren Erfolg von 2006 mit 7,3 Prozent nochmals steigern. Ihre Erfolgschancen gelten dabei als gut.
Ein Grund dafür ist die passive Haltung der übrigen Parteien im Land, die in den vergangenen Jahren kein geeignetes Mittel fanden, zu kontern und die polemische Politik der NPD zu entlarven. Ein weiterer Grund für den Erfolg ist die neue NPD-Strategie, vor allem im kommunalen Bereichen stärker in Erscheinung zu treten. Mit Bürgersprechstunden für Hartz-4-Empfänger, Nachbarschaftshilfen und Kinderfesten wird versucht, sich ein soziales Image zu geben.

Gleichzeitig registriert der Verfassungsschutz einen höheren Ausstoß von Propagandamaterialien und ein wachsendes Aggressionspotenzial der rechten Szene: Von Hakenkreuz-Schmiereien, über Anschläge auf Parteibüros bis Verleumdungsaktionen gegen demokratische Politiker.