Der Mythos lebt
Wotan im Smoking, Brünnhilde im kleinen Schwarzen: Die einst provokanten Bilder der modernen Opernregie sind längst zu Klassikern geworden, an denen sich keiner mehr stört. Keiner? Der Wunsch, Richard Wagners Göttervater einmal wieder mit Speer statt Aktentasche schalten und walten zu sehen, ist keineswegs verstummt. Bayreuth hat ihn erhört: Seit 2006 wird der "Ring des Nibelungen" dort als zeitloser Mythos erzählt.
Verantwortlich für diese Rückbesinnung, die keineswegs einen Rückschritt bedeuten muss, ist der Theatermacher Tankred Dorst. Als Schriftsteller mit Mythen ("Merlin", 1981) und Helden ("Toller", 1968) erfahren, als Regisseur ein Bayreuth-typischer Quereinsteiger, erkundet der 82-jährige in seiner ersten großen Opernregie die "Fußspur der Götter". Dorst sieht Wagners "Ring"-Tetralogie im Gegensatz zu vielen anderen Regisseuren nicht als Parabel auf Werden und Vergehen des bürgerlichen Zeitalters, sondern als Geschichte einer wachsenden Kommunikationsstörung zwischen Göttern und Menschen.
Während Wotan und Fricka die Geschicke der Welt verhandeln, schlurfen Touristen und andere Unbeteiligte durchs Bild des Dorst'schen "Rings". Die Götter sind mitten unter uns, nur wir sehen sie nicht - dies die ungewöhnliche Grundidee dieser Inszenierung. Deutschlandradio Kultur überträgt in diesem Jahr neben "Tristan und Isolde" das "Rheingold" aus Bayreuth, das erste und grundlegende Stück des Nibelungen-"Rings". Bevor Wagner-Recke Christian Thielemann im "mystischen Abgrund" des Bayreuther Orchestergrabens zum Dirigierstab greift, wird Tankred Dorst über sein unzeitgemäß-kühnes Regiekonzept Auskunft geben.
Bayreuther Festspiele
Festspielhaus
Aufzeichnung vom 28.7.08
"Traulich und treu ist's nur in der Tiefe"
Olaf Wilhelmer im Gespräch mit dem Schriftsteller Tankred Dorst über seine Bayreuther "Ring"-Inszenierung
Richard Wagner
"Das Rheingold"
Vorabend des Bühnenfestspiels "Der Ring des Nibelungen"
in einem Vorspiel und drei Szenen
Libretto: Richard Wagner
Albert Dohmen, Bariton - Wotan
Ralf Lukas, Bariton - Donner
Clemens Bieber, Tenor - Froh
Arnold Bezuyen, Tenor - Loge
Kwangchul Youn, Bass - Fasolt
Hans-Peter König, Bass - Fafner
Andrew Shore, Bariton - Alberich
Gerhard Siegel, Tenor - Mime
Michelle Breedt, Mezzosopran - Fricka
Edith Haller, Sopran - Freia
Christa Mayer, Alt - Erda
Fionnuala McCarthy, Sopran - Woglinde
Ulrike Helzel, Mezzosopran - Wellgunde
Simone Schröder, Alt - Flosshilde
Orchester der Bayreuther Festspiele
Leitung: Christian Thielemann
Nach Konzertende ca. 21:50 Uhr Nachrichten
Während Wotan und Fricka die Geschicke der Welt verhandeln, schlurfen Touristen und andere Unbeteiligte durchs Bild des Dorst'schen "Rings". Die Götter sind mitten unter uns, nur wir sehen sie nicht - dies die ungewöhnliche Grundidee dieser Inszenierung. Deutschlandradio Kultur überträgt in diesem Jahr neben "Tristan und Isolde" das "Rheingold" aus Bayreuth, das erste und grundlegende Stück des Nibelungen-"Rings". Bevor Wagner-Recke Christian Thielemann im "mystischen Abgrund" des Bayreuther Orchestergrabens zum Dirigierstab greift, wird Tankred Dorst über sein unzeitgemäß-kühnes Regiekonzept Auskunft geben.
Bayreuther Festspiele
Festspielhaus
Aufzeichnung vom 28.7.08
"Traulich und treu ist's nur in der Tiefe"
Olaf Wilhelmer im Gespräch mit dem Schriftsteller Tankred Dorst über seine Bayreuther "Ring"-Inszenierung
Richard Wagner
"Das Rheingold"
Vorabend des Bühnenfestspiels "Der Ring des Nibelungen"
in einem Vorspiel und drei Szenen
Libretto: Richard Wagner
Albert Dohmen, Bariton - Wotan
Ralf Lukas, Bariton - Donner
Clemens Bieber, Tenor - Froh
Arnold Bezuyen, Tenor - Loge
Kwangchul Youn, Bass - Fasolt
Hans-Peter König, Bass - Fafner
Andrew Shore, Bariton - Alberich
Gerhard Siegel, Tenor - Mime
Michelle Breedt, Mezzosopran - Fricka
Edith Haller, Sopran - Freia
Christa Mayer, Alt - Erda
Fionnuala McCarthy, Sopran - Woglinde
Ulrike Helzel, Mezzosopran - Wellgunde
Simone Schröder, Alt - Flosshilde
Orchester der Bayreuther Festspiele
Leitung: Christian Thielemann
Nach Konzertende ca. 21:50 Uhr Nachrichten