Der Mensch als Schöpfer

Von Michael Lange |
"Heute lernen wird die Sprache, in der Gott das Leben schuf", verkündete Bill Clinton vor zehn Jahren, als es Wissenschaftlern gelungen war, das Genom des Menschen zu entschlüsseln. Plötzlich kannte man den detaillierten Bauplan einer menschlichen Zelle und glaubte - einem Buch gleich - nun, die Geheimnisse des Lebens Buchstabe für Buchstabe kennenzulernen und damit die Medizin entscheidend verändern zu können.
Doch was die Forscher in erster Linie erhielten, waren riesige Mengen an Datensammlungen. Daten, die man zwar lesen konnte, aber anfangs nicht verstand. Das ändert sich langsam. Forscher lesen heute nicht länger die Sprache, in der Gott das Leben schuf. Sie schreiben heute selbst mit den gleichen Buchstaben. Synthetische Biologie, nennt man diesen neuen Wissenschaftszweig, der es möglich macht einzelne Gene nicht länger nur zu analysieren oder zu verändern, sondern Gene neu im Labor entstehen zu lassen. Doch mit welchen Folgen?

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